« Auf Trekkingtouren sind häufig abseits gelegene Landschaften das Ziel, in denen der Reisende auf sich allein gestellt ist. Diese Gebiete finden sich sowohl entlang der Zivilisation aber auch in schwer zugänglichen Regionen. Je weiter entfernt und je einsamer das Areal ist, desto zuverlässiger muss die Trekkingausrüstung sein. Ein gutes Trekkingzelt, der richtige Schlafsack für die Klimazone und ein Rucksack, der exakt auf seinen Träger zugeschnitten ist, zählen zu den wichtigsten Begleitern auf jeder Trekkingtour. »
Trekkingzelt: Outdoor zu Hause
Beim Trekking stehen nur die Dinge zur Verfügung, die sich im Rucksack befinden oder aussen anzubringen sind. Anspruchsvolle Touren verlangen es, die Hände für den sicheren Griff freizuhalten. Gleichfalls ist das Gesamtgewicht beim Gepäck zu beachten. Ein wesentlicher Anteil entfällt dabei auf das Zelt. Aus diesem Grund ist ein Trekkingzelt aus leichten Materialien gefertigt und lässt sich auf ein handliches Packmass reduzieren. Ein Trekkingzelt für 2 bis 3 Personen wiegt deutlich mehr im Vergleich zu einem Ein-Mann-Zelt. Eine Aufteilung des Zubehörs auf die Mitreisenden erlaubt es, auch ein grösseres Trekkingzelt zu transportieren.
Neben dem Gewicht ist Dichtigkeit ein wesentliches Kriterium. Die Hersteller liefern dazu Angaben in mm Wassersäule. Je höher die Zahl, desto besser kann die Plane Wasser abhalten. Eine abgeklebte Naht beim Trekkingzelt bietet sicheren Schutz vor Nässe. Je nach Anforderung kommen verschiedene Zelttypen infrage.
Raumwunder Tunnelzelt
Beim Tunnelzelt tragen bogenförmig eingezogene, flexible Stangen die Zelthaut. Dadurch entsteht sowohl in der Breite als auch im Kopfbereich viel Raum. Als Trekkingzelt überzeugt dieser Zelttyp als Leichtgewicht und einfachen Aufbau, der sogar unter widrigen Bedingungen gelingt.
Alle Zeltstangen verlaufen parallel und werden in den Zeltboden eingesteckt. Erst die Abspannung bewirkt das Aufrichten des Zeltes. Die hoch aufragenden Seitenwände sind im Vergleich zu anderen Typen anfällig für Wind. Wer dieses Manko berücksichtigen will, stellt sein Tunnelzelt mit der schmalen Seite in den Wind.
Kuppelzelt: flexibel und stabil
Ein Kuppelzelt ist leicht aufzubauen und verspricht hohe Stabilität. Die in alle Richtungen schräg angeordneten Seitenwände lassen Wasser gut ablaufen und bieten dem Wind wenig Angriffsfläche. Mindestens zwei sich überkreuzende Stangen tragen die Zeltwand. Häufig ist die Schlafkabine separat einzuhängen, was auch bei Regen gelingt, ohne dass der Innenraum nass wird. In anderen Modellvarianten befindet sich die Gestängeführung am Innenzelt und die Plane wird anschliessend darüber gespannt. Das Kuppelzelt bietet beim Trekking ausreichend Platz für bis zu drei Personen. Je nach Bauart lassen sich Gepäck und Ausrüstung in sogenannten Apsiden unterbringen.
Kuppelzelte verfügen meist über eine geringere Stehhöhe als andere Zelte. Das gilt auch für geodätische Zelte. Diese Weiterentwicklung des Kuppelzelts beinhaltet mehr Stangen für eine noch bessere Verteilung der Windlast. Speziell als Trekkingzelt ausgewiesene Zelte, wie beispielsweise die Mountain Guide Modelle Carpi II, Limana IV oder Malo III sind prädestiniert.
Trekkingrucksack: Auf die Passform kommt es an
Bei der Auswahl eines Trekkingrucksacks ist besonders auf Tragekomfort zu achten. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten erlauben ein optimales Anpassen des Tragegestells. Ein Brustgurt entlastet die Schulterpartie und ein gepolsterter Beckengurt nimmt viel Gewicht vom Schultergürtel. Gut gepackt übernimmt die Hüfte die meiste Last. Schultern und Rücken erfahren Entlastung, was eine vorschnelle Ermüdung bei langem Trekking verhindert. Es sollten leicht zugängliche Fächer vorhanden sein, in denen sich das Gepäck befindet. Aussen angebrachte Laschen erlauben es, das Kochgeschirr, den Schlafsack oder weiteres Equipment zu befestigen.
Als günstiges aber sehr gutes Modell können wir hier beispielsweise den Regatta Rucksack Survivor empfehlen. Seine wahlweise 25, 35 oder 65 Liter Volumen bieten alles was Einsteiger sich wünschen können. Premiummodelle stellt das deutsche Unternehmen Deuter her. Das für ausgesprochene Stauraumwunder bekannte und aus Rucksäcke spezialisierte Unternehmen offeriert mit Modellen wie dem Rucksack ACT Lite 35+10 SL oder dem Modell Zugspitze 24 sehr komfortable Stauraumwunder.
Ausrüstung im Trekkingrucksack sicher verstauen
Ein leistungsgerechter Trekkingrucksack ist herstellerseitig mit einem Regenüberzug ausgestattet. In diesem Fall ist zu prüfen, ob er auch aussen angebrachte Gepäckteile schützt. Alternativen finden sich im Zubehörkatalog vieler Anbieter. Im Rucksack sind nur die Gepäckstücke zu transportieren, die erst im Zelt oder bei einer Rast zum Einsatz kommen. Alles, was schnell erreichbar sein muss, befindet sich in gut zugänglichen und verschliessbaren Aussentaschen.
Wichtige Reisedokumente, Pass und Geld haben im Rucksack nichts zu suchen. Hier ist eine Aufbewahrung dicht am Körper sicherer.
Gewicht und Volumen der Ausrüstung
Die Grösse eines Rucksacks wird in Litern angegeben. Allerdings sagt diese Angabe nichts über das zulässige Gesamtgewicht aus. Das bestimmt allein der Träger. Als Faustregel gilt, dass Männer beim Trekking bis zu 25 kg und Frauen etwa 20 kg über einen längeren Zeitraum tragen. Dabei kommt es jedoch in erster Linie auf das Tragvermögen der einzelnen Person an.
Einige Fehler kommen häufiger vor: Ein zu grosser Rucksack verführt dazu, mehr einzupacken als notwendig ist. Auch falsches Packen kann zu vermeidbaren Belastungen führen. Grundsätzlich gehört alles Schwere im Trekkingrucksack an den Boden, damit mehr Gewicht auf der Hüfte liegt und die Schultern entlastet. Viele prüfen schon vor dem Aufbruch, ob sie das Tragen des Rucksacks bewältigen können. 10 Minuten in der Wohnung aufgesetzt, erlaubt allerdings keine Rückschlüsse darauf, ob der Rucksack auch noch am Ende eines langen Wandertages leicht erscheint.
Profis stellen sich die Gurte des Trekkingrucksacks übrigens erst dann ein, wenn sich Gewicht darin befindet und sparen an jedem Gramm.
Gut ausgeruht in den neuen Tag
Selbst geübte Teilnehmer erleben Trekking als anstrengend. Andauerndes Wandern, Rad fahren oder Klettern, widrige Witterungsbedingungen wie starke Sonne oder hartnäckiger Regen fordern ihren Tribut. Hinzu kommt die mentale Anforderung, um den Weg nicht aus den Augen zu verlieren und im anspruchsvollen Gelände sicheren Tritt zu behalten.
Diese oft ungewohnten Anstrengungen lassen sich bei einer längeren Tour nur mit ausreichend Schlaf bewältigen. Sicherheit und Wohlergehen aller Trekkingteilnehmer hängen davon ab. Der Schlafsack muss dafür in seinen Abmessungen und in seiner Ausstattung angemessen sein. Die erwarteten Temperaturen geben die Parameter vor.
Komfortzone Schlafsack
Für eine Nächtigung oberhalb der Baumgrenze oder in der Sommersaison in einem Mittelmeerland sind unterschiedliche Schlafsäcke erforderlich. Ein Modell für alle Trekkingtouren kann es nicht geben. Um den Käufer bei der Kaufentscheidung zu unterstützen, machen die Hersteller Angaben nach der EU-Norm EN 1353. Diese beschreibt, für welche Temperaturbereiche der Schlafsack geeignet ist. Die Produktinformation weist sowohl die unteren als auch die oberen Temperaturgrenzwerte aus. Dazwischen befindet sich der sogenannte Komfortbereich, der angenehmen Schlaf ermöglicht, ohne zu frieren oder zu schwitzen.
In kalten aber nicht extremen Gegenden verspricht hier zum Beispiel der Deckenschlafsack CamperLux von Outwell komfortable Verhältnisse zwischen 0 und -6 Grad. Für Übernachtungen bei Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad schläft es sich hingegen im Mumienschlafsack Merlo Light von Mountain Guide angenehm. Hohlfasern oder Naturmaterial wie Daunen kommen als Füllung infrage. Für besonders heisse Länder reicht häufig ein Hüttenschlafsack. Manche Modelle verfügen über ein heraustrennbares Inlett, das ebenfalls zur Klimaregulierung genutzt wird.
Mumien- oder Deckenschlafsack
Welcher Schlafsackform der Vorzug gegeben wird, hängt stark vom Schläfer ab. Nicht jeder fühlt sich in der Enge eines Mumienschlafsacks wohl. Trotzdem verspricht diese Variante den wärmsten Schlaf selbst bei extremer Kälte. Der Schlafsack lässt sich bis oben schliessen und eine Kapuze hält den Kopf warm. Häufig ist darüber hinaus ein Kragen eingearbeitet, der noch mehr Körperwärme im Inneren speichert. Deutlich luftiger ist ein Deckenschlafsack, der auch mehr Bewegungsfreiheit erlaubt. Für Trips in warme Länder sicher die bessere Wahl.
Eiförmige Schlafsäcke sind ein guter Kompromiss zwischen beiden Modellvarianten.
Die Grösse des Schlafsacks beeinflusst ebenfalls den Schlafkomfort: Zu klein ist unbequem, doch in zu grossen Schlafsäcken wird es schwer, für ausreichend Wärme zu sorgen. Ein Kleidungsstück am Fussende, das den Raum verkleinert, schafft mehr Behaglichkeit.
Ausrüstung säubern und aufbewahren
Wer viel Geld in seinen Schlafsack investiert, sollte die Mühe nicht scheuen, ihn sorgsam zu pflegen. Beim Trekking gehört regelmässiges Lüften dazu. Zurück aus dem Abenteuer ist der Schlafsack entsprechend der Herstellerangaben zu reinigen oder zu waschen. Die Aufbewahrung erfolgt idealerweise hängend. Keinesfalls darf der Schlafsack in seiner Aufbewahrungshülle über längere Zeit lagern. Er verliert an Volumen und kann dann seine Leistung nicht mehr erbringen. Im schlimmsten Fall nimmt er Schaden durch Feuchtigkeit.
Auch der Rucksack und das Trekkingzelt sollten gelüftet und gegebenenfalls gereinigt und imprägniert werden. Optimal gelagert haben Sie über viele Jahre Freude an Ihrer Ausrüstung für zahlreiche Abenteuer auf Ihren Trekkingtouren.