« So geht Wasserschutz im Wohnwagen »
Wer einen Wohnwagen besitzt, wird irgendwann über die Anschaffung eines Vorzelts nachdenken. Dieses bietet viele Vorteile, es ist Klimaschleuse, Schmutzfänger, Wasserschutz und kann als zusätzlicher Stauraum dienen. Vor allem für Dauercamper ist der Ausbau eines Vorzelts empfehlenswert, natürlich nur, wenn es auch dicht ist. Auf was Sie hier achten sollten, erfahren Sie im Folgenden.
Ein Vorzelt ausbauen
Wer viel mit dem Wohnwagen unterwegs oder gar Dauercamper ist, profitiert erheblich von einem Vorzelt. So können Sie dort zum Beispiel eine Campingküche einbauen und auf den standardmässigen Campingkocher verzichten. Auch als Wohnraumerweiterung kann es dienen. Zudem verfügen Sie über eine Abtrennung zwischen Draussen und dem Wohnwagen, was dazu führt, dass weniger Schmutz und Kälte in den Wohnwagen gelangen.
Im Winter bietet es sich an, auf ein spezielles Winterzelt umzusteigen. Dieses verfügt über weniger Angriffsfläche für Wind und Regen, das Dach kann zudem höher belastet werden. Wenn höhere Regen- oder Schneemengen anstehen, kann dies das Dach gut abfangen. Neben dem sind Winterzelte mit speziellen Polstern versehen, wodurch Zugluft und Kälte vermieden werden. Auch die Abdichtung zwischen Wohnwagen und Zelt erfolgt über die Anschlusspolster und ist damit besonders dicht und sicher. Es ist aber auch möglich, dass Sie ein normales Winterzelt selbst winter- und wetterfest machen, dazu müssen Sie das Vorzelt abdichten und isolieren. Wie das im Einzelnen funktioniert, erfahren Sie im Folgenden.
Alte Vorzelte abdichten – den Boden dämmen
Ein Vorzelt abdichten ist gar nicht so schwer, das können auch Laien gut selbst hinbekommen. Zunächst ist wichtig, dass Sie den Boden abdichten, denn kalte und nasse Füsse möchte keiner haben. Hier haben Sie die Wahl aus verschiedenen Lösungen. Im Campingbedarf gibt es spezielle Teppiche, welche einfach unter den normalen beziehungsweise dekorativen Teppich gelegt werden. Diese isolieren den Boden und schützen vor Kälte. Sie können den Boden auch mittels mehrschichtigen Fussbodenaufbaus dämmen, hier erhalten Sie den optimalen Schutz gegen Kälte und auch Nässe. Hier muss nur unbedingt darauf geachtet werden, dass die Bodenkonstruktion exakt gerade ist. Als Material eignen sich eine Balkenlage aus Fichte, eine Wärmedämmung aus Styropor, Kanthölzer für die Ränder, eine Lage OSB-Platten und zum Abschluss ein Bodenbelag, zum Beispiel aus PVC.
Alte Vorzelte abdichten – die Decke verkleiden
Auch der Dachstoff des Vorzeltes sollte dicht sein. Das erreichen Sie, indem Sie die Decke mit einem Innenhimmel verkleiden. Das beugt nicht nur Wärmeverlusten, sondern auch der Bildung von Kondenswasser vor. Wenn Sie sich zusätzlich gegen die Auskühlung Ihres Zeltes schützen möchten, können Sie einen Teppich, der eigentlich für die Bodenisolierung gedacht ist, an die Dachstangen hängen. Das ist vor allem im Winter manchmal ein guter Schutz. Diese Teppiche saugen zudem die Feuchtigkeit auf. Eine Plane, zum Beispiel eine LKW-Plane als Überdach kann auch helfen. Kabelbinder und Spanngurte sorgen hier für die notwendige Befestigung. Eine Dachschutzplane als Überbauung ist ebenfalls eine effektive Lösung, um alte Vorzelte abdichten zu können.
Alte Vorzelte abdichten – die Wände abdichten
Der Boden und die Decke sind isoliert, nun fehlen noch die Wände, damit Sie Ihr Vorzelt abdichten können. Sind diese gut isoliert, erschwert das den Temperaturaustausch um einiges. Das heisst, Kondenswasser, Kälte und Hitze haben keine Chance. Dafür füllen Sie das Vorzelt zwischen den Profilen mit Styropor, gehen Sie dabei sehr genau vor, es muss wirklich passen am Ende. Nun überziehen Sie das Ganze mit einer Folie und verkleiden die Zeltinnenseite mit Profilholz. Wenn Sie kein Styropor verwenden möchten, können Sie auch Dämmwolle nutzen. Die Schwachstelle beim Vorzelt sind in der Regel die Zeltnähte. Hier können leicht Nässe und Kälte einziehen. Dafür gibt es ein spezielles Zeltnaht-Abdichtband.
Alte Vorzelte abdichten – mit Imprägnierung
Mit einem Imprägnierspray können Sie das Dach und die Wände Ihres Vorzelts abdichten. Bevor Sie das Imprägnierspray anwenden, sollten Sie das Zelt gründlich reinigen und vollständig trocknen lassen. Wenn Sie das Imprägnierspray auf Schmutz und alte Ablagerungen sprayen, bringt das nicht den gewünschten Nutzen. In der Regel wird die Imprägnierung an der Innenseite des Zeltes vorgenommen. Das hat den Hintergrund, dass an der Innenseite des Zeltes weniger Schmutz haftet und das Mittel so besser haften kann. Mit dem Mittel tragen Sie eine Beschichtung auf, welche den Zeltstoff dicht machen kann. Auch wenn der Stoff undichte Stellen aufweist, kann das Spray Abhilfe schaffen. Es dringt dann bis an die Oberfläche ein und dichtet die Stelle somit ab. Das Mittel trocknet dann aus und sorgt so für den Verschluss der undichten Stelle.
Wenn Sie Ihr Vorzelt als Wohnraum oder Küche nutzen, sollten Sie es vor der Imprägnierung besonders gut reinigen, da sich Fettablagerungen vom Kochen oder auch Nikotinablagerungen nicht mit dem Imprägnierspray vertragen, beziehungsweise dieses unwirksam machen. Es lohnt sich, das Mittel immer dabei zu haben, so können Sie es auch unterwegs schnell einsetzen. Undichte Stellen und andere Probleme am Zelt können immer auftreten. Wie Sie sehen, ist es kein Problem, alte Vorzelte abzudichten und auszubauen. Bedenken Sie aber, dass ein ausgebautes Vorzelt nicht mehr mobil ist und daher am ehesten zum Dauercampen geeignet ist.