« Tipps und Hilfen zur Ausrüstung »
Den Rucksack vom Haken nehmen, ein paar Kleinigkeiten hineinpacken, Bergschuhe anziehen und raus in das Wochenende: So einfach, doch romantisch kann ein Biwak Ausflug beginnen. Das Biwakieren am Berg ist dabei ein ganz spezielles Naturerlebnis. Damit Sie sich hundertprozentig auf die schöne Aussicht konzentrieren können, haben wir Ihnen einen Abriss zur Entstehung und im Anschluss ein paar Tipps zusammengestellt, was in der Biwak Ausrüstung auf keinen Fall fehlen darf.
Ein unvergleichliches Naturerlebnis
In der heutigen Zeit versteht man unter dem Biwakieren das Übernachten unter freiem Himmel. Für viele Naturliebhaber, Wanderer und Bergsteiger bedeutet das, sich ganz nah an der Natur von einem stressigen Alltag erholen zu können. Beim Biwak am Berg erleben Sie Ihre Umwelt nicht nur bei Tage, sondern können sie die ganze Nacht hindurch beobachten. Die Sonne geht unter. Die Sterne funkeln über Ihnen. Sie sehen Tiere, die Sie tagsüber nie zu Gesicht bekommen. Als Krönung des Ganzen erleben Sie den Sonnenaufgang in all seiner Langsamkeit und seinen leuchtenden Farben wohlig warm im Schlafsack liegend.
Biwakieren ist allerdings nicht strikt auf ein obdachloses Nächtigen beschränkt. In manchen Gegenden oder auf einigen Wanderwegen gibt es eigens ausgezeichnete Biwak Hütten, die oftmals zu einer Seite hin offen sind. Drei Wände und ein Dach bieten besonders in den Bergen Schutz vor Wind und Wetter.
Der Vorteil von Biwak gegenüber dem Zelten ist in jedem Fall, dass man sich das Gewicht des Zelts im Rucksack spart. Es reichen Schlafsack und Isomatte, um die Nacht bequem zu erleben.
Ursprünglich war dieses Lager kein Freizeitspass
Eigentlich kommt das Prinzip des Biwakierens aus dem militärischen Metier. Der Ursprung des Begriffes liegt wohl im deutschen Wort „Beiwache“. Dies bezeichnete den Anteil der Soldaten, die vor den Stadtmauern auf freiem Feld lagern mussten. Da es dort keine festen Unterkünfte gab, mussten sie sich mit Zelten behelfen oder direkt am Lagerfeuer schlafen. Über das Niederländische „biwake“ gelangte der Ausdruck schliesslich nach Frankreich. Dort wurde das „bivouac“ bald allgemein für das Lagern von Soldaten im Freien angewendet.
Letztendlich wanderte der Begriff wieder zurück in das deutsche Militärwesen. Aufgrund der Wehrpflicht, durch die viele junge Männer mit dem Biwak in Berührung kamen, wurde der Ausdruck allmählich in den zivilen Sprachgebrauch übernommen. Hier fand er vorrangig bei den Bergsteigern Anwendung, die aufgrund des kleinen Gepäcks auf Märschen in grosse Höhen häufig im Freien nächtigen.
Spezielles Lagern am Berg
Im alpinen Bereich unterscheidet man zwei Formen des Biwakierens. Ein „Freiwilliges Biwak“ ist vorher geplant. Meist ist es dann unumgänglich, da das Tourenziel nicht an einem Tag zu erreichen ist. Entsprechend sind die Bergsteiger mit geeigneten Übernachtungs-Utensilien ausgestattet. Ausserdem haben sie einen Campingkocher und Lebensmittel dabei.
In den kühlen Temperaturen am Berg ist eine warme Mahlzeit vom Campingkocher eine absolute Wohltat. Zur Biwak Ausrüstung gehören ausserdem Wechselkleidung, Hygieneartikel und eventuell ein Wasserfilter.
Die 2. Form ist das Notbiwak. Da sich dieses aus der Situation ergibt, haben die betroffenen Bergsteiger in der Regel maximal einen Biwaksack, eine Notration an Essen und das allzeit begleitende Multitool dabei. So können Sie die Nacht nicht gerade luxuriös, aber immerhin unbeschadet verbringen. Zu Notbiwaks kommt es entweder durch eine Verzögerung auf der Tour oder einen Unfall. Ist einer der Bergsteiger verletzt, muss er möglicherweise die Nacht am Berg verbringen. Grund dafür können schlechte Witterung oder einbrechende Dunkelheit sein, die eine Rettungsaktion verhindern.
In beiden Fällen suchen die Bergsteiger einen geeigneten Platz für ihr Biwak. Dieser zeichnet sich durch guten Wetterschutz aus. In schneereichen Gebieten muss auch die Sicherheit vor Lawinen berücksichtigt werden. Bezüglich des Untergrunds ist eine ebene Fläche wichtig. Auf leicht abschüssigem Gelände ist es beim Übernachten wichtig, immer mit dem Kopf oberhalb der Füsse zu schlafen. Sonst gibt es Kopfschmerzen.
Biwak Ausrüstung für das Nachtlager
Im bisherigen Abriss über die Geschichte und Eigenheiten des Biwaks wurden bereits ein paar Gegenstände erwähnt, die sich in der Ausrüstung befinden. Gerade am Berg erfordert das Übernachten im Freien einen warmen Schlafsack. Die beste Leistung bei wenig Gewicht bringen Mumienschlafsäcke mit Daunenfüllung. Anstelle des Zelts, empfiehlt es sich, einen wasserdichten Biwaksack mitzunehmen. Dieser hat etwa die Grösse des Schlafsacks, schützt aber vor Regen und Wind. Als Unterlage ist eine luftgefüllte Isomatte zu empfehlen. Auf dieser schlafen Sie sehr komfortabel und haben zugleich eine gute Wärmeisolation zum Boden hin.
Zum Kochen reicht ein einfacher Campingkocher. Selbst 4 Personen können auf einer Flamme in annehmbarer Zeit bekocht werden. Gaskocher haben sich hier aufgrund ihrer einfachen Handhabung bewährt. Vergewissern Sie sich vor Ihrer Tour, dass Sie ausreichend Brennstoff und Feuerzeuge sowie Streichhölzer dabei haben. Zum Kochen selbst reicht ein einfacher Campingtopf aus Aluminium oder Edelstahl. Für 4 Personen sollte er 2,5 l bis 3 l fassen. Pro Person sollten ein Löffel, eine Tasse und ein scharfes Messer dabei sein. Das integrierte Messer im Multitool tut denselben Dienst. Eine Gabel braucht man nicht unbedingt. Zum Abspülen reichen ein paar Tropfen Spülmittel und ein kleiner Schwamm. In den Bergen ist zwar es selten nötig, doch haben Sie bei der Wasseraufbereitung die Wahl zwischen einem Filter oder Tabletten. Informieren Sie sich vorher, ob eins von beidem in Ihrem Zielgebiet sinnvoll ist. Neben einer normalen Trinkflasche, die mit warmem Wasser befüllt eine Wärmflasche sein kann, versorgt Sie eine Thermosflasche mit heissem Tee, wenn der Campingkocher bereits verstaut ist.
Persönliche Ausstattung ergänzt die Outdoor-Ausrüstung
Bei der Wechselkleidung sollten Sie pragmatisch aber nicht sparsam sein. In den Bergen kann nasse Kleidung zu verhängnisvollen Unterkühlungen führen. Ausserdem wärmen ein zusätzlicher Pullover, eine lange Unterhose, Mütze und Schal auch nachts im Schlafsack. Ansonsten dürfen eine warme Softshelljacke mit Daunenfüllung sowie Regenkleidung nicht fehlen.

Hinsichtlich Handschuhen kommt es auf die Jahreszeit und die Höhe an, in der Sie unterwegs sind. Das Gleiche gilt für besondere Ausrüstungsgegenstände wie Gamaschen, Biwakschuhe, Schneeschuhe und Gletscherbrille. Nachts sorgt eine Stirnlampe für gute Sicht bei freien Händen. Ersatzbatterien nicht vergessen! Eine Sonnenbrille sollte immer im Gepäck sein. Ebenso Sonnencreme und bei wärmeren Wetter ein Mückenschutzmittel. Sind Sie im Schnee unterwegs, können Sie sich mit einer Schneeschaufel eine kleine Schneehöhle oder ein Iglu zum Biwakieren ausheben.
Wie auf jeder Bergtour gehören auch beim Biwak am Berg ordentliches Kartenmaterial, ein Kompass und/oder ein GPS-Gerät, gegebenenfalls ein Wanderführer und ein Erste-Hilfe-Pack in den Rucksack. Mit einem Multitool und starkem Tape können Sie sich aus vielen misslichen Lagen befreien. In Plastiktüten lässt sich der Rucksackinhalt übersichtlich und wassergeschützt unterbringen. Eine leere Tüte nimmt den anfallenden Müll auf. Die persönlichen Hygieneartikel können Sie auf ein absolutes Minimum reduzieren. Deo, Haarspray oder Make-Up sind absolut unnötiges Gewicht.
Nicht verzichten wollen Sie hingegen auf Klopapier. Dieses kann ausserdem zweckentfremdet als Taschentuch oder Serviette beim Essen benutzt werden.