« Ferien zwischen Festland und Insel »
Typische Assoziationen mit der Nordsee sind Wind, Wattenmeer und ein sympathischer Menschenschlag. Ein „Moin“ gilt an der norddeutschen Küste den ganzen Tag über als angemessene Begrüssung. Wer hier seinen Urlaub mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen verbringt, kann sich zwischen Festland und Insel entscheiden. Wir geben Ihnen Tipps für die ein oder andere richtig gute Adresse und liefern Inspirationen zur Gestaltung eines gelungenen Campingurlaubs in der Region.
Camping an der Nordsee: Urlaub am UNESCO-Weltnaturerbe
Die Nordsee ist zwar ein Teil des Atlantiks, doch sind die Wassertemperaturen hier mit Sommertemperaturen von über 20 ° Celsius deutlich freundlicher zum Baden. Als Schelfmeer liegt die durchschnittliche Wassertiefe bei nur 94 Metern.
An der deutschen Küste beträgt der Tidehub zwischen 2 und 4,5 Meter. Das ist noch mässig im Vergleich zur britischen Nordseeküste, wo Ebbe und Flut durchaus 6 Meter auseinanderliegen können.
Weil der Meeresgrund der südlichen Nordsee so flach ist, sieht es aus, als ob das Meer sich knapp alle 25 Stunden komplett zurückziehen würde. Erst während der Ebbe kommt das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer vollständig zum Vorschein. Es reicht von Holland bis nach Dänemark und fasziniert Besucher mit seiner einmaligen Tier- und Pflanzenwelt.
Eine geführte Wattwanderung gehört unbedingt zum Camping an der Nordsee. Herrscht Flut, ist das Windsurfen eine der beliebtesten Wassersportarten an der norddeutschen Küste. An Land locken ausgedehnte Spaziergänge entlang von Sandstränden und Dünen. Städte wie Husum oder Cuxhaven warten mit einem vielfältigen Kulturprogramm auf. Die frische Seeluft ist eine Wohltat für Allergiker, die insbesondere auf Inseln wie Borkum tief durchatmen können.
Camping in der friesischen Karibik: Föhr
Die zweitgrösste Nordseeinsel Deutschlands wartet mit einem milden Seeklima und unendlich scheinenden Sandstränden auf. Daher rührt wohl auch ihr Spitzname „friesische Karibik“. Das Eiland ist eine beliebte Adresse bei Familien, da sie hier problemlos mehrere Wochen mit dem Wohnwagen verbringen können, ohne dass Langeweile aufkommt. Wird es im Camper doch einmal zu eng, besteht die Möglichkeit in einen Schlafstrandkorb auszuweichen. Ansonsten stehen auch die klassischen Strandkörbe für den gemütlichen Aufenthalt tagsüber am Meer zur Verfügung. Von den unzähligen Veranstaltungen und Ausflugsmöglichkeiten auf Föhr legen wir Ihnen eine besonders ans Herzen: die Wattwanderung.
Wer zum ersten Mal mit seinem Wohnmobil zum Camping an die Nordsee fährt, sollte sich vor einer Wattwanderung gut erkundigen. Es ist nicht ganz ungefährlich alleine auf dem Meeresboden herumzuwandern, weil Distanzen und Gezeiten schwer einzuschätzen sind.
Auf einer geführten Wanderung – beispielsweise von Wyk aus – bekommen Sie von einem erfahrenen Führer viele interessante Informationen rund um das Wattenmeer. Als Campingplatz ist der Wohnmobilstellplatz Föhr bei Utersum eine zuverlässige Adresse. Der Platz hat 2015 neu eröffnet und liegt gerade mal 250 Meter vom Strand entfernt. Mit nur 50 Stellplätzen ist die Atmosphäre hier sehr familiär und auch Hunde sind gern gesehene Gäste.
Paradies für Windsurfer: St. Peter-Ording
An der westlichen Spitze der Halbinsel Eiderstedt liegt das aktive Städtchen St. Peter-Ording. Dank der Lage sind Ihnen hier viele unvergessliche Sonnenuntergänge sicher. Das Fortbewegungsmittel der Wahl ist hier das Velo. Wer keinen Fahrradträger an seinem Wohnmobil hat, kann sich ein passendes Gefährt auch vor Ort ausleihen. Die Gegend ist so flach, dass man ohne Mühe kilometerweit fährt. Nur ein rauer Gegenwind fordert hin und wieder sportliche Ausdauer.
Vom Campingplatz Biehl aus erreichen Sie alle Sehenswürdigkeiten der Gegend. Vor allem aber wohnen Sie hier direkt am Sandstrand, der im Sommer täglich zur Sportarena wird. Beobachten Sie aus erster Reihe Kite-Wettbewerbe, Wettkämpfe im Windsurfen oder Beachvolleyballturniere. Testen Sie am besten gleich Ihr eigenes Talent in einer der Sportarten! Cafés, Restaurants und Supermärkte finden Sie quasi gleich um die Ecke.
Erholung für Gross und Klein bietet die Dünentherme. Neben Rutschen und Kinderbecken gibt es ein grosses Wellnessangebot, wie zum Beispiel Thalasso, einen Whirlpool, Birken-, Pfahl- und Blockhaussauna.
Ein lehrreicher Ausflug führt Sie von St. Peter-Ording in den Nachbarort Tönning. Im Multimar Wattforum bestaunen Sie die Bewohner des Wattenmeeres in 37 verschiedenen Aquarien. Film- und Hörstationen erzählen von dem Leben in und am Meer. Ein Höhepunkt ist sicherlich der ausgestellte, lebensgrosse Wal.
Kulturelle Höhepunkte in Husum
Der Campingplatz Seeblick in einem ruhigen Stadtteil von Husum ist der einzige an der schleswig-holsteinischen Küste, der nicht von einem Deich abgeschirmt wird. Lassen Sie hier also den freien Blick aufs Meer auf sich wirken. Ein beheiztes Freibad lädt auch an frischen Sommertagen zum Baden ein. Berühmt wurde Husum vor allem durch seinen Sohn Theodor Fontane. Kaum ein Schulkind in Deutschland kommt heute um die Lektüre seines „Schimmelreiters“ herum. Besichtigen Sie die Stätte seines Wirkens, das Storm-Haus, und erfahren, wie es zu dem Namen „Graue Stadt am Meer“ gekommen ist.
Auch das Schloss vor Husum lädt mit seinem Kulturzentrum und der blumenreichen Parkanlage zu einem Besuch ein.
Der Wasserturm mit achteckigem Grundriss in einer Ecke des Parks ist ein beliebtes Fotomotiv. Die Stadt ist der ideale Ausgangspunkt für einen Tagesausflug nach Helgoland oder zu den Halligen. Eine Hallig ist eine kleine Insel, die bei Sturmfluten regelmässig unter Wasser steht. Dennoch sind sieben der zehn deutschen Halligen bewohnt und ein faszinierendes Erlebnis.
Kleines Städtchen, grosser Fluss: Cuxhaven und die Elbe
Weiter im Westen mündet bei Cuxhaven die Elbe in die Nordsee. Die Idylle des Städtchens nördlich von Hamburg macht sie bei Besuchern mit Wohnwagen und anderen Campingfahrzeugen beliebt. Der Campingplatz Wattenlöpper liegt in Cuxhaven-Duhnen, dem Kurort der Stadt.
Hier übernachten Sie gleich neben dem Strand, verbringen die Nachmittage im Biergarten oder der Sauna und bummeln abends die Promenade mit ihren vielfältigen kulinarischen Angeboten entlang.
Passionierte Golfspieler finden hier eine traumhafte Kulisse. Pferdefreunde können sich entscheiden, ob sie hoch zu Ross durch das Meer galoppieren möchten, oder lieber gemütlich auf einer Wattwagenfahrt nach Robben Ausschau halten. Einen zentralen Anlaufpunkt für Ausflüge und Infos zum Nationalpark finden Sie im Besucherzentrum am Sahlenburger Strand.
Tief durchatmen auf Borkum
Zuletzt möchten wir Sie auf die westlichste der ostfriesischen Inseln aufmerksam machen. Borkum liegt so weit im Westen, dass Sie die Insel sowohl mit der Fähre vom deutschen Emden als auch vom holländischen Eemshaven anfahren können. Mit nur 31 Quadratkilometern ist die Insel wie ein Dorf im Meer. Wegen seines Meeresklimas mit wenig Pollen aber reichlich Jod in der Luft ist das Eiland ein anerkanntes Nordseeheilbad. Dementsprechend finden Sie hier alle Angebote, die für Kurbesucher wichtig sind. Gönnen Sie sich im Gezeitenland eine Schlickanwendung, Thalasso oder ein ganzheitliches Klangerlebnis auf der Alpha-Liege im Alphasphere.
Für Fans von FKK gibt es einen eigenen Strandabschnitt in der Nähe des Flugplatzes von Borkum. Im Insel-Camping Borkum liegt der Schwerpunkt auf entspannten Eltern von glücklichen Kindern. Abenteuerspielplatz, Mini-Club und gratis Popcorn halten die Kleinen bei Laune. Für abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung sorgen Billiard, Tischtennis, Pit-Pat, Volleyball und Fussball. Der nächste Sandstrand ist etwa einen Kilometer entfernt. Mehr Tipps für passende Plätze finden Sie in unseren Campingführern!