« Klein, aber oho! »
Spätestens beim Abkuppeln und Positionieren auf dem Stellplatz würden Sie es kläglich vermissen. Abgesehen von diesem Schlüsselmoment meistert das Stützrad am Wohnwagen zahlreiche Aufgaben. Wer den kleinen Tausendsasa nachrüstet oder austauscht, sollte deshalb näher hingucken, damit er von der Bereifung bis zu den Zusatzfunktionen optimal zu den Campinggewohnheiten und Sonderwünschen passt.
Praktisch beim Nivellieren – Bugrad mit grosszügiger Ausdrehlänge
Das Wichtigste vorweg: Bugrad, Deichselrad und Stützrad sind lediglich unterschiedliche Begriffe für dasselbe Bauteil, das entweder zur serienmässigen Ausstattung gehört oder nachgerüstet wird. Zuerst springt das senkrechte Rohr ins Auge, das logischerweise intensiv der Witterung ausgesetzt ist. Ausserdem wirken massive Kräfte darauf ein, wenn nach dem Abkuppeln ein Teil des Caravan-Gewichts darauf ruht. Damit ist die erste Aufgabe im Visier: Beim Parkieren und Campieren wird der Wohnwagen auch vom Bugrad stabilisiert, wodurch es zum Schlüsselelement für die Standsicherheit wird. Erfahrene Hersteller wie AL-KO oder Winterhoff bevorzugen robustes Stahlrohr, das vor Korrosion geschützt ist – beispielsweise durch eine Feuerverzinkung. Theoretisch wird der Rohrdurchmesser passend zur erwarteten Stützlast gewählt, die sich bei gängigen Wohnwagenmodellen aber praktisch kaum unterscheidet. Das Campingsortiment dominieren deshalb 48-mm-starke Stützradrohre.

Genau genommen handelt es sich bei diesem Anhängerzubehör um ein Duett aus Innen- und Aussenrohr, das dem nächsten Bugradjob dient: Während des Abstellens können Sie die Ausdrehlänge passend zum Bedarf variieren, um beispielsweise Unebenheiten am Standplatz auszugleichen und für eine gerade Position zu sorgen. Wie viel Spielraum fürs Ausdrehen gewährt wird, ist produktabhängig und bemerkenswert, wenn Sie konkrete Vorstellungen haben. Mit Blick auf die typische Formgebung des Rohrs am Stützrad ist eine runde Deichsel-Aussparung teilweise schon vorhanden, um die Montage zu erleichtern. Als Alternative oder Ergänzung bieten Campingausstatter auch durchdachtes Zubehör an. Beliebt sind für die Befestigung vom Stützrad runde Deichsel-Klemmhalter, die laut Herstellerempfehlungen meistenteils mit einem absichernden Blockiersystem kombiniert werden sollten.
Vorteilhaft bei einer Schwäche für Stellplätze mit Offroad-Charakter – Doppelstützräder
Weil es das Herzstück ist, lohnt sich ein Blick darauf, wie das Stützrad selbst aufgebaut ist. Generell reicht beim Zusammenspiel aus Bereifung und Felge der Durchmesser von 20 bis 30 cm, während die gewöhnliche Radbreite zwischen 50 mm und 80 mm liegt. Wer jemals versucht hat, ohne diese rollende Unterstützung an der Deichsel einen Caravan von Hand zu bewegen, weiss zu berichten: Es ist fast unmöglich. Eine Schlüsselfunktion übernimmt also das Bugrad, wenn Sie den Wohnwagen ohne Zugfahrzeug rangieren.
Kaum ist der Campingplatz in Sicht, verflüchtigt sich die Engelsgeduld, die Sie während der langen Anreise aufbrachten. Jetzt möchten Sie endlich die Winter- oder Camping-Sommerferien geniessen. Je schneller die optimale Position auf dem Stellplatz erreicht ist, umso besser! Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass sich mit einem grösseren Bugrad der Wohnwagen bequemer manövrieren lässt. Die Breite kommt hingegen eher der Standsicherheit zugute – es sei denn, die Angriffsfläche verdoppelt sich: Wortwörtlich schlägt diese Strategie das Doppelstützrad ein, dessen Talente leicht vorstellbar sind. Wer damit auf lockeren Untergründen den Anhänger rangiert, hat bessere Karten, weil das doppelte Stützrad nicht so schnell einsinkt.
Wartungsarme Standardlösung – Bugrad aus hartem Plastik
Während das Führungsrohr dem robusten Stahl fast immer treu bleibt, konkurrieren bei den Felgen zwei Materialien, die beide ihre Fans kennen. Zoomt man auf die Details bei den Produkteigenschaften, stellt sich heraus: Auf das Gewicht des Deichsel-Stützrads wirkt sich die Entscheidung für Metall weniger aus als vermutet. Gleiches gilt für die Annahme, dass Metallfelgen deutlich robuster und langlebiger sind. Stützradhersteller verwenden bei entsprechenden Felgenkonzepten natürlich Kunststoffe, die hochwertig, belastbar und für die Anwendung geeignet sind.
Weit mehr Interesse verdient sich die Bereifung, die beim Stützrad für den Wohnwagen aus Vollgummi oder Hartplastik und mit Luft befüllt sein kann. Wenn bei neuen Wohnwagen das Bugrad zur Serienausstattung gehört, handelt es sich meist um eine Hartplastikvariante. Sie punktet nicht nur mit geringen Kosten, sondern auch mit ihrer pflegeleichten Art und reicht für die Bedürfnisse vieler Campingfans vollkommen aus.
Gewiss kennen Sie das Geräusch, das von rollenden Kinderspielsachen mit Hartplastikrädern ausgeht, wenn die Sprösslinge damit auf Asphalt oder Pflastersteinen herumflitzen. Darauf müssen Sie sich bei dieser preiswerten Lösung einstellen, was wegen der zeitlichen Begrenzung auf das manuelle Rangiermanöver nebensächlich sein kann. Unangenehmer finden einige Camper, dass bereits kleine Steinchen auf der Rangierfläche die Spurtreue negativ beeinflussen können. Der Hartplastikreifen ist oft der Auslöser für den Deichsel-Stützrad-Wechsel. Denn diese Bereifung ist aus dem Rennen, wenn man sich eine automatische Rangierhilfe gönnen möchte.
Beliebter Kompromiss – Deichsel-Stützrad für den Wohnwagen aus Vollgummi
Mit dem komfortablen Rangier-Assistenten, der auch als Mover bekannt ist, harmonieren die meisten Stützräder mit Luftreifen. Ähnlich wie doppelt bereifte Lösungen punkten sie mit dem leichtgängigen Rangierverhalten, was für weiche, grobe und kantige Untergründe gilt. Bemerkenswerter als der etwas höhere Anschaffungspreis ist die Tatsache, dass sich ein Reifen am Wohnwagen hinzugesellt, der regelmässige Luftprüfungen wünscht und Sie mit einem Platten überraschen kann. Als goldener Mittelweg versteht sich das Stützrad für den Wohnwagen aus Vollgummi. Es ist ebenfalls wartungsarm, hat häufig eine ansehnliche Bereifung mit griffigem Profil und wird von den Herstellern gern mit Designkonzepten kombiniert, die sich für Mover empfehlen. Sie zeichnen sich in der Regel durch eine stossdämpfende Federung im Innenrohr aus, die den Rangierkomfort steigert. Plastik, Luft oder Vollgummi: Am meisten wird der Reifen beansprucht, wodurch Schäden bei der langfristigen Nutzung nicht ausgeschlossen sind. Durchdachte Stützradkonzepte ermöglichen den Austausch, damit Sie nur ein Ersatzrad organisieren müssen.
Pfiffiges Feature beim Stützrad für den Wohnwagen – Waage für die Stützlastanzeige
Es ist kein Zufall, dass klassische Caravan-Stützräder eine Bauart haben, die maximal eine Stützlast von 90 kg beim Rangierbetrieb vertragen und generell eine 150 kg Belastungsgrenze haben. Denn die meisten Wohnwagenkonzepte berücksichtigen, dass gewöhnliche Zugfahrzeuge und ihre Anhängerkupplungen für eine höhere Stützlast nicht zugelassen sind. Welches Gewicht auf die Kupplung drückt, wirkt sich auf das Fahrverhalten des Gespanns aus.
Obwohl Überbelastungen gar nicht zur Diskussion stehen, sollte man sich dem Maximalwert bei der Anreise nähern. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass der Anhänger ins Schlingern gerät. Wenn Sie sich beim Beladen nicht auf Ihr Feingefühl verlassen möchten, ist ein Stützrad für den Wohnwagen mit Waage begehrenswert. Mit dieser Zusatzfunktion haben Sie die Stützlast im Blick, ohne zusätzliches Equipment ins Spiel zu bringen.