« Sicherheitsvorkehrungen und erste Massnahmen »
Das Leben verläuft nicht immer gradlinig, doch manche Vorsichtsmassnahme hilft, die gefährlichsten Klippen zu umschiffen. Feuer auf dem Campingplatz zählt zu den Ereignissen, denen Sie mit entsprechender Aufmerksamkeit und den richtigen Sicherheitsvorkehrungen entgegenwirken. Hier erfahren Sie, wo die Gefahren lauern und wie Sie ihnen begegnen.
Wenn es brennt auf dem Campingplatz: Chaos und Totalschaden binnen Minuten
Obwohl die Baustoffe für den Wohnwagen mehrheitlich aus feuerhemmenden Materialien bestehen und ein PVC-Zelt feuerfest ist, bleibt die Brandgefahr ein Thema beim Camping. Immer wieder sterben Menschen, weil ein Feuer auf dem Campingplatz ausbricht. In Windeseile steht der Wohnwagen in Flammen. Und mit ungünstigem Wind breitet sich das Feuer auf benachbarte Plätze aus. Die Hitzeentwicklung allein reicht dann aus, um Vorzelte und Wohnwagenfenster schmelzen zu lassen. Durch Funkenflug sind bald andere Stellplätze betroffen. Ohne Feuerwehr wird der Brand unkontrollierbar. Schützen Sie sich und andere vor dieser Gefahr!
Feuerlöscher parat halten
Entsprechend europäischer Standards sind Campingplätze mit Feuerlöschern ausgestattet. Sie sind erste Helfer, wenn ein Feuer auf dem Campingplatz ausbricht. Zumindest in der Theorie. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass zu wenige oder untaugliche Feuerlöscher bereitstehen. Leider kennen Durchreisende den Aufstellplatz nur in seltenen Fällen. Informieren Sie sich deshalb, wo sich die Feuerlöscher befinden, und studieren Sie die Gebrauchsanleitung. Im Notfall sparen Sie dadurch wertvolle Zeit. Besser noch, Sie führen selbst im Auto und im Wohnwagen einen Feuerlöscher mit, um einen Brand beim Camping zu bekämpfen.
Kleinere Brände sind in der Entstehungsphase noch durchaus beherrschbar. Warten Sie trotzdem nicht zu lange, bis Sie die Feuerwehr benachrichtigen.
Warngeräte retten Leben
Rauchmelder lösen immer wieder Fehlalarme aus. Häufig besteht ein Zusammenhang mit der Anbringung. Ein Meldergerät in der Küche wird ordnungsgemäss Alarm schlagen, wenn Sie zum Beispiel Ihr Steak scharf anbraten. Wenn Sie schlafen, kann ein Rauchmelder jedoch dafür sorgen, dass Sie rechtzeitig aufwachen, um schnell das brennende Fahrzeug zu verlassen. Zur Not flüchten Sie durch die Fenster, wenn der Weg zur Tür bereits versperrt ist oder die Flammen im Vorzelt wüten. Informieren Sie auch Ihre Nachbarn, damit sie sich in Sicherheit bringen, und rufen Sie umgehend die Feuerwehr.
Gaslager kennzeichnen
Gerade bei Dauercampern sind mehrere Gasflaschen in Gebrauch. Küche und Heizung im Wohnwagen und Katalytofen oder Infrarotheizung im Vorzelt heissen die häufigsten Verbraucher von Brennstoffen. Hinzu kommen noch Gasflaschen zum Tausch im Lager. Dieses sollte mit einem entsprechenden Aufkleber eindeutig gekennzeichnet sein. International verständliche Piktogramme übernehmen die Aufgabe zuverlässig. Achten Sie auch auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu Nachbargrundstücken. Verwahren Sie Gasflaschen stehend in einem gut durchlüfteten Lager. Weitere Hinweise finden Sie in der EKAS-Richtlinie Nr. 6517 des Arbeitskreises LPG. Ausserdem sinnvoll: Gaswarner melden sofort, wenn sie erhöhte Garkonzentrationen wahrnehmen.
Strom als Gefahrenquelle
In steigendem Mass kommt es zu Bränden, weil ein defektes Kabel Feuer auslöst. Tauschen Sie deshalb im Haus und beim Camping alle Geräte aus, die einen erkennbaren Schaden aufweisen, oder geben Sie diese in einem Fachgeschäft zur Reparatur. Lassen Sie auch niemals Akkugeräte wie Smartphones und Tablets unbeobachtet laden. Immer wieder ist von explodierenden Akkus zu lesen, die zum Teil verheerende Brände auslösen. Ziehen Sie den Stecker, sobald das Gerät aufgeladen ist. Stromverbraucher, die nicht in Betrieb sind, sollten Sie ebenfalls vom Stromnetz trennen. Steckdosen mit eigenem Schalter kappen die Stromverbindung zuverlässig. Damit sparen Sie sogar Kosten, wenn die Unterhaltungselektronik nicht im anhaltenden Stand-by-Betrieb die Stromrechnung belastet. Achten Sie besonders bei älteren Wohnwagen auf einen modernen CEE-Stromanschluss oder rüsten Sie diesen nach. Sie finden im Zubehör einen Adapter vom CEE-Anschluss zu Schweizer Steckern. Nutzen Sie allgemein nur so viele Geräte gleichzeitig, wie die Sicherung im Reisemobil verkraftet.
Offenes Feuer birgt Risiken
Kochen mit Gas und romantisches Gaslicht am Abend gehören zum Camping dazu. Wo es gestattet ist, sind Lagerfeuer sehr beliebt, doch achten Sie darauf, ausreichend Abstand zum Zelt einzuhalten. Nicht jedes Gelände erlaubt es, ein Feuer gefahrlos zu unterhalten. Auf trockenem Boden und in der Nähe von leicht entzündlichen Nadelhölzern breitet sich ein Flächenbrand in kürzester Zeit aus. Verzichten Sie dann auf offenes Feuer. Doch auch, wenn die Umstände keinen Anlass zu Bedenken geben, schützen Sie sich und die Umwelt nachhaltig, wenn Sie das Feuer beim Camping in einem feuerfesten Gefäss wie einer Feuerschale oder auf einem extra dafür ausgewiesenen Platz entfachen. Eine Brandlöschdecke, ein Eimer Wasser oder eine ausreichende Menge Sand können die Flammen bei einem noch kleinen Brand auf dem Campingplatz rasch ersticken.
Gaswarnung und Sauerstoffmangelsicherung
Zu einem umfassenden Warnsystem zählen Gaswarner und Sicherungen, die Vorzeltheizung und andere Gasgeräte automatisch abschalten, wenn der Sauerstoff zur Neige geht. Kohlenmonoxid ist geruchlos und führt im Schlaf fast unweigerlich zum Tod. Sogar im Wachzustand löst es einen der Müdigkeit ähnelnden Zustand aus. Verwenden Sie beim Camping nur solche Geräte und Anlagen, die mit modernen Sicherungen ausgestattet sind. Ersetzen Sie die Apparaturen im Zweifelsfall durch neue. Verglichen mit dem Verlust des Lebens ist ein Austausch fast geschenkt.
Brandgefahr minimieren
Obwohl immer mehr Brände auf dem Campingplatz von defekten Stromleitungen ausgehen, ist die Einhaltung von Prüfintervallen der Gasanlage ein Muss. Unter ungünstigen Umständen verstärkt sich der Effekt, wenn der Blitz beim Kurzschluss eines schadhaften Stromkabels auf ausgetretenes entzündliches Gas trifft. Nicht zuletzt zählt auch Fahrlässigkeit zu den Auslösern von Bränden beim Camping und andernorts. Weggeworfene Kippen, Scherben und nachlässig gelöschte Lagerfeuer setzen immer wieder Landschaften in Brand. Lassen Sie Vernunft walten, sorgen Sie vor und bleiben Sie stets aufmerksam im Umgang mit Feuer auf dem Campingplatz.