« Wo liegen die Unterschiede? »
Ein Wohnwagen ist wie ein kleines Zuhause auf Rädern. Er bietet Ihnen allen Komfort, den Sie von ihrem Heim nicht missen möchten, auf kleinstem Raum: Bad, Küche, Ess- und Schlafzimmer. Doch fehlt Ihnen womöglich ein geräumiges Wohnzimmer, in dem Sie sich bequem auch bei Regen aufhalten können oder wo gegessen werden kann und man nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist? Dann sind Sie mit einem Vorzelt gut beraten.
Welche Vorzelte gibt es?
Wie bei den meisten Dingen in der Welt des Campings gibt es viele verschiedene Vorzelte. Das würde den verschiedenen Wohnwägen, Bedürfnissen der Camper und örtlichen Besonderheiten auch gar nicht gerecht werden. Neben den verschiedenen Grössen, die den jeweiligen Wohnwagentypen angepasst sind, unterscheidet man in erster Linie zwischen Reisevorzelt und Ganzjahresvorzelt.
Reisevorzelt
Wie der Name verrät, ist das Reisevorzelt für das Reisen gedacht. Bei der Konstruktion dieser Zelte wird also davon ausgegangen, dass sie für den Transport gering im Gewicht sein sollten. Ausserdem sollten sie im abgebauten Zustand wenig Platz einnehmen und schnell auf- und abzubauen sein. Da Campingurlaub meistens im Sommer in warmen Gegenden stattfindet, gehen Hersteller nur von vorübergehendem, mässig-schlechtem Wetter aus.
Ganzjahresvorzelt
Das Ganzjahresvorzelt ist hingegen für den Dauercamper entwickelt worden. Es geht nicht darum, dass Ganzjahresvorzelte ständig in Benutzung sind, sondern dass diese ganze Jahr über stehen bleiben. So ist es für Leute ideal, die Ihren Wohnwagen fest auf einem Campingplatz stehen haben und nie oder nur sehr selten bewegen. Daher spielen Gewicht und platzsparende Verpackung beim Ganzjahresvorzelt eine untergeordnete Rolle. Im Fokus ist vielmehr eine hohe Stabilität gegenüber allen denkbaren Wettereinflüssen. Ausserdem muss das Material überaus langlebig sein, da es permanent Wind, Wetter und Schmutz ausgesetzt ist.
Andere Vorzelttypen
Jenseits von Ganzjahresvorzelt oder Reisevorzelt gibt es noch weitere Vorzelttypen, die den spezifischen Bedürfnissen passionierter Camper angepasst sind. Hier ist einerseits das Saisonvorzelt zu erwähnen. Dieser Typ ist für Camper gedacht, die ihren Wohnwagen in der warmen Jahreszeit dauerhaft auf einem Stellplatz lassen. In der kalten Jahreszeit wird der Wohnwagen untergestellt und das Saisonvorzelt abgebaut. Es muss also wiederum nicht besonders klein oder leicht sein. Ebenso muss es nicht so stabil sein, wie ein Ganzjahresvorzelt, da es weder Schnee noch sehr kalten Temperaturen standhalten muss. Der Übergang zwischen Saisonvorzelt und Ganzjahresvorzelt ist fliessend. So gibt es beispielsweise von Brand Vorzelte, die sowohl als Saison- als auch als Ganzjahresvorzelt genutzt werden können.
Das Wintervorzelt ist sozusagen das Pendant zum Saisonvorzelt. Es ist eigens für das Wintercamping gemacht. Dafür muss es nicht sonderlich geräumig sein, da man sich im Winter eher im beheizbaren Wohnwagen aufhält. Es dient vielmehr als Windfang und Wetterschutz für den Eingangsbereich. Ein Stück weit ist es auch zusätzlicher Stauraum. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Kälte, Feuchtigkeit und Schneelasten zu trotzen. Sehr anschaulich für die Spannweite an Vorzelttypen ist das Sortiment der DWT Zelte, das vom günstigen Reisevorzelt über Saisonvorzelte bis zum luxuriösen Ganzjahresvorzelt alles zu bieten hat.
Ganzjahresvorzelt oder Reisevorzelt: Die Unterschiede
Aufbau
Vorzelte werden auf der Rückseite an der Kederleiste des Wohnwagens eingezogen und nach vorne hin mit Gestänge gestützt. Es gibt Teilzelte, die nicht die ganze Vorderseite des Wohnwagens ausschöpfen, wie beispielsweise das Outwell Zelt Corsair 350 SA. Diese Variante findet sich häufig bei Wintervorzelten. Ausserdem sind Teilzelte perfekt als leichtes Reisevorzelt.
Bei Ganzjahresvorzelten sind Ganzzelte üblich. Teilweise können sie mit seitlichen Erkern vergrössert werden, wie das Modell Tango aus der Reihe der DWT Zelte. Einteilige Ganzzelte haben einen fixen Aufbau, der den örtlichen Gegebenheiten nicht angepasst werden kann. Mehrteilige Vorzelte wie das Palazzo, eines der Brand Vorzelte, überlassen es dem Camper, ob er die Eingangstüre lieber links oder rechts haben möchte. Bei einem Ganzjahresvorzelt sollten ohnehin zwei Türen vorhanden sein, damit stets die windabgewandte Seite benutzt werden kann.
Aussenwand: Material
Um den verschiedenen Wetterbedingungen standzuhalten, ist bei einem Ganzjahresvorzelt ein sehr widerstandsfähiges Material für Aussenwand und Dach gefordert. Üblicherweise findet man hier beschichtetes Polyestergewebe. Dieses ist wetter- und reissfest, UV-beständig sowie unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Bakterien. Das Problem der Kondenswasser-Bildung wird durch eine Hochentlüftung am Giebel reduziert.
Oft finden sich innerhalb eines Zeltes verschiedene Materialien, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. So wie beim Modell Campione III, einem der Fritz Berger Vorzelte, dessen Seitenwände aus PVC-beschichtetem Polyester sind, während die Vorderwand aus 100 % Acryl besteht. Da es praktisch ist, finden sich auch beim Reisevorzelt häufig Polyestergewebe mit verschiedenen Beschichtungen. So verwendet DWT für seine Zelte das sogenannte „Trailtex“. Dieses Polyestergewebe ist mit Polyurethan beschichtet. Die Vorteile sind bessere Wasserdampf- und Lichtdurchlässigkeit.
Grundsätzlich sollten Sie unabhängig von Ganzjahresvorzelt oder Reisevorzelt darauf achten, dass Ihr Vorzelt nicht leichter als 250 g/ m² ist.
Das meiste Material unter diesem Wert ist nicht stabil genug für den durchschnittlichen Campingeinsatz. Ab 1500 mm Wassersäule gelten die Zeltwände als wasserdicht. Gerade bei Ganzjahresvorzelten sollte der Wert allerdings deutlich höher liegen, um selbst bei Starkregen sicheren Schutz zu haben.
Aussenwand: Eigenschaften
Neben dem Material unterscheiden sich Ganzjahresvorzelte auch in anderen Aspekten des Zeltaufbaus vom Reisevorzelt. So fällt der Faulstreifen bei Reisevorzelten eher schmal aus. Bei Ganzjahresvorzelten ist er, wie beispielsweise beim Fritz Berger Fehmarn III, weit hochgezogen, um das Zeltmaterial zuverlässig vor Bodenfeuchtigkeit zu schützen.
Eine Eigenheit, die sich in erster Linie bei Ganzjahresvorzelten findet, sind Fensterklappen. Beispielsweise sind alle Brand Vorzelte der Premium-Klasse mit Dreifachfenstern ausgestattet. Die Fensterklappen schützen das durchsichtige Fenstermaterial bei Abwesenheit der Wohnwagenbewohner vor widrigem Wetter. Zusätzlich fungieren sie als Sichtschutz.
Gestänge
Das traditionelle Material für Gestänge sind Aluminium und Stahl. Aluminium ist sehr leicht, dafür aber nicht so robust. Daher wird es vorwiegend bei Reisevorzelten verwendet. Stahl ist hingegen relativ schwer – aber auch stabiler. Übliche Durchmesser liegen bei 25 – 28 mm. Soll ein Zelt extremeren Bedingungen, wie zum Beispiel Schneebelastungen im Winter standhalten, empfiehlt sich ein dickeres Gestänge. Theoretisch gibt es Gestänge auch aus Carbonfaser oder Glasfiber. Hierbei handelt es sich um sehr stabiles Material, das obendrein äusserst leicht ist. Da die Kosten dafür sehr hoch sind, wird es allerdings nur selten angeboten.
Was sich bei Reisezelten immer mehr durchsetzt, ist ein aufblasbares Gestänge. So kommt zum Beispiel jedes Outwell Zelt mit einer Luftpumpe, mit der das Vorzelt einfach aufgeblasen wird. So sparen Sie sich das Gewicht von zusätzlichen Stangen. Ausserdem ist der Aufbau denkbar schnell. Die Luftpumpe wird an ein Ventil angeschlossen, von wo aus die Luft in schmale Kanäle verteilt wird. Diese Konstruktion ist für die meisten Urlaube stabil genug. Der Abbau erfolgt noch rascher, indem einfach die Ablassventile geöffnet werden.