« Was Sie für Ihre Sicherheit tun können »
In Wohnhäusern und auf Campingplätzen kommt es immer wieder zu Explosionen, ausgelöst durch Gaslecks. Prävention ist das einzige sinnvolle Mittel, Unglücke zu verhüten. Tritt der Notfall ein, sind Sie machtlos. Fliehen Sie sofort aus dem Objekt und rufen Sie die Feuerwehr – wenn Sie es noch können! Welche Sicherheitsvorkehrungen Sie zum Gasschutz beim Camping ergreifen, erfahren Sie hier.
Gasschutz für Sie und für Ihre Nachbarn
Für die Folgen einer Gasexplosion reichen Superlative kaum aus. Umso wichtiger ist es, alle verfügbaren Gasschutz-Massnahmen zu ergreifen und einen versierten Umgang mit der explosiven Materie einzuhalten. Am sichersten wäre es natürlich, vollständig auf Gas zu verzichten. Andererseits besitzt die Energiequelle unschlagbare Vorteile:
- mit Gas zu kochen ist das reine Vergnügen
- damit zu heizen ist effizient
- abgefüllt in Flaschen ist es überall verfügbar
- die fossile Energie gilt als sauber und preiswert – ein gut eingestellter Verbrennungsprozess vorausgesetzt
Nach der fachgerechten Installation einer Gasanlage ist regelmässige Wartung ein Muss beim Gasschutz. Neuerdings ist die Gas-Prüfung, die in 3-jährigen Intervallen stattfindet, für Wohnwagen und Wohnmobile vorgeschrieben. Für mehr Sicherheit überwachen Gaswarner Ihren Schlaf und sind zum Beispiel über eine WiPro-Funkalarmanlage mit dem Smartphone verbunden.
Zwei explosive Ursachen
Flüssiggas ist nicht selbstentzündlich. Wenn es zum Unglück kommt, ist meist einer von zwei Gründen als Auslöser erkennbar.
- Feuer: Brände entstehen durch fehlerhafte elektrische Installation oder gelangen von aussen an die Gasflaschen. Die Hitze erwärmt das Flüssiggas, die Behälter halten dem Druck nicht mehr stand und bersten. Das Gas wird frei und entzündet sich explosionsartig.
- Gasleck: Austretendes Flüssiggas trifft auf einen Funken. Dies kann eine offene Flamme sein oder ein fehlerhaftes elektrisches Gerät. Zumindest gegen diese Risiken können Sie Vorkehrungen treffen.
Gas-Prüfung für Wohnwagen und Wohnmobile
Die Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) und die Flüssiggas-Richtlinie 6517 schreiben die Gas-Prüfung vor. Geprüft wird die Flüssiggasanlage von Wohnwagen und Wohnmobilen. Eine Vignette kennzeichnet den Erfolg des Check-ups und die Dauer der Gültigkeit. Defekte sind umgehend zu beheben, sonst droht Stilllegung der Anlage! Bei dieser Prüfung bleiben der Gasherd im Vorzelt oder der Gasgrill aussen vor. Eigentümer tragen deshalb selbst die Verantwortung für ein ordnungsgemässes Funktionieren. Doch das erfordert nur wenige grundlegende Kenntnisse.
Umgang mit Flüssiggas beim Camping
Lassen Sie Vorsicht walten beim Hantieren mit den Gasflaschen und im Betrieb. Gasflaschen sind stehend zu transportieren und in einem durchlüfteten Raum zu lagern. Ist kein Druckventil angeschlossen, setzen Sie die Schutzkappe auf. Das Ventil ist der wahrscheinlichste Austrittsort bei mechanischer Beschädigung. Seltener perforiert die Flaschenwand. Die ist so konzipiert, dass sie dem im Inneren herrschenden Druck des komprimierten Gases standhält. Den Behälter mit einer Gasflaschenschutzhülle zu beziehen, schont allenfalls die Oberfläche und hilft gegen das Klappern beim Fahren. Die Hülle bietet jedoch keine erweiterte Sicherheit. Während des Transports besteht der Gasschutz der Flaschen eher in einer geeigneten Befestigung. Das können Halterungen oder Gurte sein.
Funken und gasförmige, entzündliche Stoffe
Hantieren Sie nie mit metallenen Werkzeugen an den Reglern und Verschlüssen der Gasflaschen. Es könnten sich Funken bilden und das Gas entzünden. Für diese Arbeiten sind spezielle Werkzeuge vorgesehen. Zum Öffnen und Schliessen des Ventils erhalten Sie passgenaue gummierte Schlüssel oder solche aus Kunststoff. Für den Wechsel von Gasschläuchen verschliessen Sie die Flasche sorgfältig und nehmen sie von der Leitung.
Gaswarner beim Camping
Gaswarner verbessern den Gasschutz durch aktives Messen von Gasmolekülen in der Umgebung der Sensoren. Handelsübliche Geräte zum Gasschutz detektieren häufig mehrere Gase, darunter auch Flüssiggas. Im Wohnwagen angebracht, geben sie frühzeitig Alarm, sobald die Messung eine festgelegte Toleranzschwelle überschreitet. Dann ist sofortiges Handeln gefordert! Inwieweit die Geräte den Gasschutz im Aussenbereich sinnvoll erweitern, ist nicht abschliessend zu beantworten. Je nachdem, wie viel Luftzirkulation herrscht, stellt austretendes Flüssiggas sogar nur ein geringes Risiko dar. Die fünf bis elf Kilogramm der handelsüblichen Flaschen sind begrenzt. Darin unterscheidet sich die Situation beim Camping stark von der in Wohnanlagen, in denen Erdgas ununterbrochen nachströmt. Ist die Gasflasche am Gasgrill betroffen, merken Sie es vielleicht erst am nächsten Grillabend.
Campingküche im Vorzelt
Eine fest eingerichtete oder mobile Kochgelegenheit im Vorzelt gehören für viele zum Camping-Komfort dazu – besonders, wenn sich das Wetter von seiner feuchten Seite zeigt. Die Prüfung dieser Installationen zählt nicht zum Aufgabenbereich der Prüfer. Hier tragen Sie als Besitzer selbst zum Gasschutz bei. Sie überzeugen sich bei jeder Inbetriebnahme von der ordnungsgemässen Funktion. Schadhafte Geräte betreiben Sie nicht weiter. Wenn Sie selbst nicht zu den Gasinstallateuren zählen, unterlassen Sie Reparaturversuche. Die gehören in fachliche Hände. Im Zuge der Prüfung ergibt sich jedoch die Gelegenheit, reparaturbedürftige Geräte anzusprechen. Oft übernehmen die Prüfer gerne Reparaturen als Auftrag oder empfehlen eine kompetente Werkstatt.
Gasschläuche mit begrenzter Haltbarkeit
In der Campingküche und an fast jedem anderen Geräte verbinden flexible Schläuche das Gasventil mit dem Verbraucher. Diese Schläuche verlieren über die Jahre an Flexibilität. Die Oberfläche wird brüchig und es kommt zum Gasaustritt. Aus diesem Grund geben Hersteller die maximale Einsatzdauer auf dem Schlauch selbst an. Zwei Angaben sind üblich: entweder ist das Verfallsdatum aufgedruckt oder das Datum der Herstellung. Als Faustregel gilt, den Schlauch nach rund acht Jahren zu tauschen. Ist das Datum erreicht oder der Schlauch defekt, erhalten Sie im Camping-Zubehör Ersatz. Die Montage gelingt mithilfe eines passenden Schraubenschlüssels. Anschliessend können Sie mit einem Gasleckspray prüfen, ob die Verbindungen dicht sind, bevor Sie das Gerät zünden.
Prävention und Aufmerksamkeit beim Camping
So gross die Risiken, so einfach die Abwehrmassnahmen. Ist die Gasanlage in Ordnung und kontrollieren Benutzer Funktionen und Zubehörteile regelmässig, gilt der Betrieb von Flüssiggasanlagen als unbedenklich. Warngeräte schützen zusätzlich durch frühzeitigen Alarm. Im Gefahrenfall können Löschversuche ein Ausbreiten der Flammen verhindern. Ein Feuerlöscher gehört deshalb allein aus Vernunftgründen in jeden Wohnwagen.