© pyzata - stock.adobe.com

Mit dem Wohnmobil durch die USA

« Route 66 per Wohnmobil »

Unendliche Weiten, das Gefühl von Freiheit, karge Landschaften, Trockenheit, Sonne, blauer Himmel. Wo können Sie dies besser erleben als auf der Route 66, die von West nach Ost diagonal durch die USA führt? Was Sie dort nicht verpassen sollten und praktische Hinweise zum Reisen mit dem Wohnmobil durch die USA erfahren Sie hier. 

Die „Mother Road of America“ 

Auf der Route 66 zu fahren, ist der Traum vieler Reisender, die sich nach den USA sehnen, denn die Strasse verspricht das pure amerikanische Lebensgefühl und das Erlebnis von absoluter Freiheit und Unabhängigkeit. Die Route 66 ist eine alte Strasse auf ursprünglich 3945 Kilometern Länge zwischen Los Angeles und Chicago. Sie führt unterwegs durch acht Bundesstaaten. Heute sind noch etwa 85 % davon befahrbar. In den 1950er Jahren wurde sie für den West-nach-Ost Durchgangsverkehr durch den modernen Interstate Highway ersetzt, der teilweise parallel verläuft. Bis dahin war sie eine stark frequentierte Verbindung. Dies sieht man noch heute an den vielen Motels, Diners und Tankstellen, die den Strassenrand in den Ortschaften säumen. Allerdings sind viele davon inzwischen leerstehend und dem Verfall ausgesetzt. Doch auch das hat einen gewissen Charme. 

Das Monument Valley im Süden Utahs - Mit dem Wohnmobil durch die USA
© UTBP – stock.adobe.com

Auf der Strecke werden Sie sogar verlassene Geisterstädte passieren, durch die Tumbleweeds rollen, genau wie in alten Westernfilmen. Genau das macht den nostalgischen Charme der historischen Route 66 aus, die ihre Blütezeit in den 1950er Jahren hatte und diesen einzigartigen Stil verkörpert. Neben den stilvollen Gebäuden aus dieser Zeit können Sie auch zahlreiche Oldtimer Fahrzeuge bewundern. 

Abenteuerliches Fahrvergnügen mit Nervenkitzel 

Für die ganze Strecke sollten Sie sich zwei bis drei Wochen Zeit nehmen, damit Sie auch Kapazitäten für Abstecher, wie zum Beispiel zum Grand Canyon, haben. Sie können aber auch nur Teilstücke auswählen. Einige Reisende befahren nur den „nördlichen Teil“ der Route 66, der ab Chicago ins Landesinnere verläuft. Sie können auch nur den „südlichen Teil“ befahren, beginnen Sie dann am besten bei Albuquerque oder in Los Angeles. An manchen Stellen ist die Strasse sehr eng, sodass Sie mit dem Wohnmobil öfter anhalten werden, um entgegenkommende Fahrzeuge passieren zu lassen. An einigen Stellen werden Sie ausserdem nur im Schritttempo fahren, da die Strasse wie ein Feldweg aus roter verdichteter Erde wirkt und nicht asphaltiert ist, Schlaglöcher brauchen Sie erstaunlicherweise jedoch kaum zu befürchten, wenn nicht gerade starke Regenfälle gewütet haben. 

Highlights, die Sie nicht verpassen sollten: 

  1. Chicago: Die Stadt der Gangster liegt direkt am Michigan See.

    Skyline von Chicago
    © Iuliia Sokolovska – stock.adobe.com
  2. Tinkertownin New Mexico. In diesem Museum in der Nähe von Albuquerque gibt es tolle Angebote für Familien. Hierfür sollten Sie einen ganzen Tag einplanen. 
  3. SantaFe: In der Nähe der Route 66 in New Mexico befindet sich einer der bedeutendsten Orte der amerikanischen Kunstszene mit mehr als 200 Kunstgalerien.
  4. Der Grand Canyon liegt etwas weiter weg von der Route 66, der Abstecher lohnt sich aber für die atemberaubende Aussicht. Die 450 Kilometer lange Schlucht liegt im Bundesstaat Arizona und Sie sollten einen ganzen Tag vorOrt einplanen, um einen Helikopterflug buchen zu können.

    Camper beim Grand Canyon - Mit dem Wohnmobil durch die USA
    © Craig – stock.adobe.com
  5. Los Angeles, diegrössteStadt im Bundesstaat Kalifornien, liegt am Pazifik. Entdecken Sie hier Sehenswürdigkeiten der Film- und Fernsehindustrie, Hollywood und der Musikszene. 

In Arizona die Wurzeln der historischen Strasse kennenlernen 

In Arizona treffen Sie überall auf die mehrere Meter hohen Kakteen, die hier zur Staatsblume ernannt wurden: Saguaro Kakteen. Sie sind streng geschützt und können bis zu 250 Jahre alt werden. Es ist ein einzigartiges Erlebnis vor den stacheligen und einzigartigen Riesen zu stehen. Auch die Camping-Stellplätze befinden sich hier gerne zwischen Kakteen und Palmen. Neben der Strasse verlaufen die Bahngleise mit endlos langen Zügen. Als Zugmaschinen werden stets drei bis fünf Lokomotiven auf einmal eingesetzt, um die Züge ziehen zu können. 

Saguaro Kakteen - Mit dem Wohnmobil durch die USA
© Jason Yoder – stock.adobe.com

Die folgenden drei Orte sollten Sie in Arizona unbedingt besuchen: 

Seligman und die „historic route 66″ 

Der Friseur Angel Delgadillo aus Seligmann gründete 1987 mit Anwohnern die „Route 66 Association„, eine Initiative für den Erhalt der historischen Route 66. Der Ort wurde dadurch davor bewahrt eine Geisterstadt zu werden, weil sie durch den Interstate Highway vom Durchgangsverkehr abgeschnitten worden war. Der Friseursalon erhielt seitdem einen Kultstatus und kann noch besichtigt werden. Sie können Angel in seinem Friseur- und Souvenirladen sogar noch antreffen. 

Oatman: wilde und friedliche Esel und das Flair der 50er Jahre 

Das alte Goldgräberstädtchen wurde in der Blütezeit der Route 66 weiterhin stark frequentiert, erst 1952 wurde es, ebenso wie andere Städte, fast zur Geisterstadt. Wie Seligman auch profitierte Oatman dann von der Erhaltung der historischen Route 66. Ausserdem ist Oatman berühmt für seine wilden Esel, die Burros. In den Läden können Sie Futtertüten kaufen und die Esel auch streicheln. Die ehemaligen Lastesel aus den Minen wurden einst freigelassen und haben sich dann in Freiheit vermehrt. Im Strassenverkehr haben die Esel Vorrang, was amüsant ist, wenn ein schicker Sportwagen eine längere Pause einlegen muss, weil ein Esel auf der Strasse steht. Viele Biker treffen sich jährlich in Oatman. 

Das Goldgräberstädtchen Oatman in Arizona
© AmeriCantaro – stock.adobe.com

Der Sitgreaves Pass 

Zwischen Oatman und Kingman befindet sich der Sitgreaves Pass, ein Bergpass, der als einer der schönsten Abschnitte auf der Route 66 gilt. Hier haben Sie herrliche und atemberaubende Ausblicke. Mit dem Wohnmobil sollten Sie jedoch sehr langsam und vorsichtig fahren und immer wieder Parkbuchten für Fotografien nutzen. 

Mit dem Wohnmobil auf der Route 66 Individualtourismus statt all-inclusive-Paket 

Entlang der Route 66 befinden sich zahlreiche Campingplätze. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, dass Sie keinen Stellplatz finden und können spontan über die Fahrdauer entscheiden. Alles natürlich in einem gewissen Rahmen, denn Sie werden insgesamt schon weite Strecken zurücklegen müssen. Dicht besiedeltes Gebiet sieht anders aus. Sie können sich aber durchaus eine gewisse Flexibilität bei Ihrem Roadtrip bewahren und nur eine grobe Planung vornehmen, um die für Sie wichtigsten Sehenswürdigkeiten nicht zu verpassen. 

Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober, da es dann kaum regnet. Allerdings müssen Sie sich auf grosse Hitze einstellen und sollten darauf achten, dass Ihr Camper über eine leistungsfähige Camping-Klimaanlage verfügt und dass Sie immer einen gutgefüllten Frischwassertank haben.

Dometic FreshJet 1700 Dachklimaanlage mit Luftverteilerbox

Das Wohnmobil mieten Sie sich am besten dort, wo Sie Ihren Trip beginnen möchten. Achten Sie darauf, ob Rückführungsgebühren erhoben werden und wägen Sie ab, ob Sie die Rückführung selbst vornehmen möchten. Es lohnt sich, nach Überführungsangeboten der Verleihfirmen zu suchen. Beispielsweise gibt es nahe Chicago einen Hersteller von Wohnmobilen. Manchmal bieten Verleiher an, dass Sie ein neues Wohnmobil für nur einen US-Dollar nach Westen überführen, wo die Firmen ihren Sitz haben. Dort sind dann die entsprechenden Freimeilen dabei und Sie können für Abstecher zu den entlegenen Sehenswürdigkeiten noch Pakete mit Meilenpauschalen dazu buchen und kommen so sehr günstig an ein Wohnmobil. 

Raumsparkanister- Weithalskanister

Auf der Route 66 erleben Sie den amerikanischen Way of Life, wie er in der guten alten Zeit mit wirtschaftlichem Aufschwung überall zu finden war. Lassen Sie sich zurück in die Zeit der 50er Jahre entführen und erleben Sie die atemberaubende Landschaft der USA hautnah auf Ihrem Roadtrip.