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Mover im Test

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Nach langer Fahrt kommen Sie endlich auf dem Campingplatz an. Sie müssen nur noch Ihre Parzelle beziehen und schon startet der entspannte Teil der Ferien. Leider ist der Platz am Hang, es liegen Steine herum und der Platz, um mit dem Auto zu rangieren, ist stark begrenzt. In diesem Fall ist ein Mover für den Wohnwagen die Rettung. Ganz ohne Muskelkraft steuern Sie Ihren Caravan mittels Fernbedienung an den perfekten Stellplatz. Zahlreiche dieser Rangierhilfen finden Sie bei uns im Test!

Die Rangierhilfe: Mehr als nur Luxus

Mover gehören zu den beliebtesten Zubehörteilen, die an Wohnwagen nachgerüstet werden. Ihre Funktion ist simpel: Elektrisch betriebene Walzen drücken auf die Reifen und veranlassen diese, sich zu drehen. In unserem Mover Test finden Sie sowohl vollautomatische Rangierhilfen, die die Walzen auf Knopfdruck an die Reifen anstellen, als auch halbautomatische Varianten, bei denen Sie die Walze mit einer Kurbel anschwenken. Das Steuern selbst erfolgt in der Regel mittels Fernbedienung. Koppeln Sie den Wohnwagen einfach ab und steuern Sie ihn bequem per Knopfdruck an die ideale Position.

Mit Movern lassen sich Wohnwägen ideal in den gewünschten Platz rangieren
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Bei der Auswahl des geeigneten Movers für Ihren Wohnwagen spielen neben der Qualität verschiedene grundlegende Aspekte eine Rolle:

  • zulässiges Gesamtgewicht
  • Ein- oder Zweiachser
  • Bodenfreiheit
  • Platz im Radkasten

Sind diese technischen Rahmenbedingungen geklärt, achten Sie im nächsten Schritt auf die Leistungsfähigkeit der Rangierhilfen. Wie Sie in unserem Mover Test sehen, werden vor allem dann Unterschiede sichtbar, wenn Sie auf abschüssigem Gelände rangieren.

Truma Mover XT

Eines sei noch vornweg gesagt: Alle im Test vorgestellten Mover besitzen eine eingebaute Bremse, die an Steigungen ungewolltes Zurückrollen verhindert. Ausserdem verfügen die Modelle für einachsige Wohnwagen über die Fähigkeit, den Anhänger um 360° auf der Stelle zu drehen.

Neben den Rangierhilfen ist weiteres Zubehör zum Glamping gesucht? Wer auch beim Camping nicht auf Komfortabilität verzichten möchte, der schaut sich in der Erlebniswelt von Schlanser um, wo von der Rangierhilfe bis hin zu Campingmöbeln alles zu finden ist.

Rangierhilfen Test

Im Folgenden finden Sie einen Vergleich von sechs verschiedenen Movern von vier Herstellern:

  • Alko Ranger
  • Enduro EM203
  • Enduro EM303+
  • Reich Easy Driver Active
  • Truma GO2
  • Truma Mover XT

Wir haben diese in den wichtigsten Bereichen unter die Lupe genommen. Dabei kam es neben der Bedienbarkeit und der Präzision der Steuerung auch auf Leistungsfähigkeit und Gewicht an.

Preisklasse, Eigengewicht und zulässiges Gesamtgewicht

Wir betrachten zunächst Rangierhilfen für einachsige Wohnwagen. Unter diesen ist der Enduro EM203 das günstigste Modell, wenn auch nicht mit grossem Abstand zum Enduro EM303+ und dem Alko Ranger. Die leistungsstärksten Helfer für Caravans mit einer Achse sind der Truma Mover XT und der Reich Easy Driver Active 2.3 mit jeweils 2.300 kg maximal zulässigem Gesamtgewicht. Für die übrigen Modelle ist bei 1.800 kg Schluss. Allerdings geben diese Zahlen alleine noch nicht ausreichend Aufschluss über die tatsächliche Kraft. So schafft der XT beispielsweise bei maximaler Belastung nur eine Steigung von 13 %, während der Ranger von Alko auch steilere Hänge bis zu 18 % bewältigt. Das ist besonders dann interessant für Sie, wenn Sie daheim eine steile Auffahrt zum Abstellplatz Ihres Wohnwagens haben. Gerade hier können Sie sich dann die wiederholte, heikle Rangierarbeit mit dem Auto ersparen.

Rangierhilfe Enduro EM203

Hinsichtlich des Eigengewichts liegt der XT von Truma mit 28 kg eindeutig vorne. Die schwersten Varianten sind mit 37 kg der Ranger und die beiden Modelle von Enduro. Es sei darauf hingewiesen, dass sich das Eigengewicht ausschliesslich auf das Gerät selbst bezieht. Eine Batterie kommt obendrauf.

Bei den Geräten für zweiachsige Wohnwagen fahren Sie mit dem EM303+ am günstigsten. Allerdings bewegt er in der Variante mit 4 Motoren maximal 2.500 kg bzw. 1.800 kg bei 18 % Steigung. Das kostspieligste Modell, der XT4 von Truma, bringt hingegen eine herausragende Leistung für seinen Preis. Mit 3.100 kg Zuglast fährt er noch eine Steigung von bis zu 10 % hinauf und ist mit 60 kg Eigengewicht noch nicht einmal der schwerste Helfer im Test. Der Easy Driver Active 3.1 bringt ganze 70 kg auf die Waage, wohingegen der Enduro EM303+ mit 37 kg ein wahres Leichtgewicht ist.

Enduro Rangierhilfe EM303+

Benutzerfreundlichkeit im Test

Grundsätzlich ist es gut machbar, einen Mover selbst zu montieren. Grundlegendes technisches Verständnis wird natürlich vorausgesetzt. Ansonsten bieten Hersteller und Verkäufer mittlerweile sogar mobile Services an, die das neue Gerät an Ort und Stelle einbauen.

Truma GO2Der erste Punkt bei der Bedienung des Movers im Rangierhilfen Test ist das Anschwenken der Antriebsrollen an die Reifen. Nur ein einziges der sechs Geräte bietet ein vollautomatisches System an. Beim Truma Mover XT genügt ein Druck auf den Knopf der Fernbedienung und schon bringen sich die Walzen in Position. Beim Truma GO2 und allen anderen Movern müssen Sie diese Aufgabe mit einer Handkurbel oder einem Akkuschrauber erledigen.

Auf allen Funkfernbedienungen in unserem Rangierhilfen Test ist ein schematischer Wohnwagen mit Deichsel abgebildet. So wird sichergestellt, dass der Benutzer nicht die Orientierung verliert, egal ob er während des Rangierens vor oder hinter dem Campingmobil steht. Truma GO2 und XT setzen auf eine innovative Fernbedienung, bei der es einen Schieberegler für die Geschwindigkeit und einen Drehteller zum Lenken gibt. Alle anderen Geräte im Test kommen mit Tasten aus, auf denen die Pfeile der Bewegungsrichtung abgebildet sind. Beide Varianten sind intuitiv und – mit ein wenig Übung – sehr präzise zu bedienen.

Reich Rangierhilfe EasyDriver Active 1.8

Reich bietet zusätzlich ein innovatives System für Smartphonebesitzer an. Nach Anbringen einer Zusatzplatine können Sie den Reich Easy Driver Active per App steuern.

Steuerung und Sicherheit

Grundsätzlich fahren alle Rangiersysteme eine beschauliche Geschwindigkeit, sodass Sie ohne Eile während des Rangierens um Ihren Wohnwagen herumlaufen können. Millimetergenaues Rangieren und Einparken sind durchaus möglich. Bei den Modellen mit Tastenfernbedienung ist es so, dass Sie entweder den Befehl zum Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahren oder zum Drehen geben können. Eine lang gezogene Rechtskurve setzt sich hier also aus abwechselndem Vorwärtsfahren und nach rechts Schwenken zusammen. Dies ist allerdings eine Situation, die Sie auf Wohnwagenstellplätzen eher selten haben werden.

Einzig die Modelle von Truma bieten die Möglichkeit gleichzeitig zu beschleunigen und zu schwenken. Die stufenlose Beschleunigung macht dabei ein sanftes Anfahren und Abbremsen möglich. Auch der Ranger von Alko und die beiden Rangierhilfen Enduro EM203 und EM303+ verfügen über ein Softstart- und Softstoppsystem. Damit ist ruckelfreies Rangieren garantiert.

AL-KO Rangiersystem Ranger

Alle Mover verfügen über Feedbacksysteme für die Sicherheit von Bediener und Fahrzeug. So haben alle eine automatische Bremsfunktion. Ihr Wohnwagen rollt also nicht alleine an einer Steigung zurück, sobald Sie ihn nicht mehr vorwärtsbewegen. Der Truma Mover XT gibt ausserdem ein akustisches Warnsignal, wenn das Gerät ausgeschaltet, aber nicht abgeschwenkt wurde. Der Alko Ranger hat LED-Anzeigen auf Fernbedienung und Kontrollbox, die bei Überlastung und Fehlfunktion warnen.

Fazit zu unserem Test

In unserem Rangierhilfen Test haben wir eine grosse Spannweite an Movern unter die Lupe genommen. Schlecht abgeschnitten hat dabei keines der Modelle. Es kommt vielmehr auf Ihren spezifischen Wohnwagen und Ihre Anforderungen an, wenn es zur Wahl der perfekten Rangierhilfe kommt. Im Mover Test sahen Sie verschiedene Eckdaten im Vergleich, unter denen Sie die für Sie relevanten auswählen und als Entscheidungshilfe heranziehen können.