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Vorzelt Innenhimmel

« Nutzen und Montage leicht erklärt »

Vielleicht haben Sie es schon einmal erlebt, dass Sie gemütlich beim Frühstück im Vorzelt sitzen und plötzlich ein dicker Wassertropfen auf Ihrem Kopf landet. Das ist wirklich unangenehm. Allerdings liegt die Ursache selten darin, dass in der Decke ein Loch ist. In der Regel ist die Ursache Kondenswasser, das sich über Nacht an der Zeltdecke niedergeschlagen hat. Wie Ihnen ein Vorzelt Innenhimmel in dieser Situation helfen kann und welche anderen Vorzüge ein Zelthimmel hat, erklären wir Ihnen hier.

Der Innenhimmel als Klimaschützer

Das mag jetzt etwas missverständlich klingen. Sicherlich schützt ein zusätzliches Tuch nicht das Weltklima. Es geht vielmehr darum, dass es mehr Stabilität in das Klima in Ihrem Zelt bringt. Diese Aufgabe erfüllt der Vorzelt Innenhimmel auf verschiedene Weisen. Zum einen bietet er eine zusätzliche Isolation an der Decke nach aussen. Dafür ist in erster Linie die Luftschicht zwischen Zelthimmel und Zeltdecke verantwortlich.

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Das Material des Innenhimmels selbst ist nur von zweitrangiger Bedeutung. Die zusätzliche Isolationsschicht reguliert die Temperaturschwankungen im Zelt. Knallt draussen die Sonne auf das Dach, erreicht weniger Wärme das Innere des Vorzelts. Ist es draussen kühl, so geht weniger Wärme über die Vorzeltdecke verloren. Daher werden Zelthimmel besonders gerne in sonnigen, heissen Regionen, aber auch zum Campen in der Nebensaison verwendet. Gerade in kühleren Regionen und in den kälteren Jahreszeiten macht sich der Unterschied deutlich bemerkbar.

Mehrfachschutz vor Kondenswasser

Zum anderen bietet der Innenhimmel den bereits erwähnten Schutz gegen Kondenswasser. Dies tut er einerseits dadurch, dass er die Temperatur im Innenraum konstanter hält. Weniger Temperaturschwankungen bedeuten auch weniger Kondenswasserbildung. Ausserdem ist die Feuchtigkeit in der Isolationsschicht im Durchschnitt geringer als in dem Raum unter dem Zelthimmel. Wo weniger Luftfeuchtigkeit ist, kann auch nur wenig kondensieren.

Wichtig ist ausserdem, dass der Zelthimmel selbst Feuchtigkeit dann aufnimmt, wenn sie anfällt und später wieder langsam abgibt. Zudem bietet er auch einen rein physischen Schutz gegen herabfallende Tropfen.

Wie entsteht Kondenswasser?

Wie genau entsteht Kondenswasser überhaupt? Falls Sie sich das schon einmal gefragt haben, finden Sie hier eine kurze und verständliche Erklärung. Das Grundproblem ist die schwankende Kapazität der Luft Wasser aufzunehmen. So kann warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit speichern als kalte Luft. Gerade beim Campen sind die Temperaturschwankungen deutlich zu spüren. So kann es tagsüber im Vorzelt warm bis heiss sein, während nachts recht frische Temperaturen herrschen. Wenn die Luft über Nacht abkühlt, fällt die Feuchtigkeit aus der Luft aus und lässt sich als Kondenswasser auf Gegenständen im Zelt nieder. Auf dem Esstisch steht eine kleine Pfütze und die vormals trockenen Handtücher sind alle wieder feucht.

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Manch einer glaubt anfangs vielleicht, dass sein Zelt undicht sei. Doch kommt das ganze Wasser tatsächlich alleine aus der Luft ins Zelt. An der Decke ist die Kondensation übrigens deutlich zu sehen. Das liegt daran, dass wärmere Luft immer aufsteigt. An der Decke trifft sie auf die niedrige Temperatur, die ausserhalb des Zelts herrscht, kühlt sich ab, kondensiert dabei und fällt wieder hinunter. So gleicht manches Zelt morgens regelrecht einer Tropfsteinhöhle. Wäre das Zelt aus einem saugfähigen Baumwollstoff, würden keine Tropfen von der Decke hängen. Dann wäre die Decke durchweicht. Bei modernen Materialien wie Polyester mit PVC-Beschichtung funktioniert das allerdings nicht. Hier bleibt das Wasser auf der Oberfläche und tropft oder läuft dann ab.

Massnahmen gegen Kondenswasserbildung

Wie viel Kondenswasser sich bildet, hängt einerseits von der Luftfeuchtigkeit ab und andererseits vom maximalen Temperaturunterschied. Es bildet sich also mehr Kondenswasser, wenn abends noch eine Heizung im Vorzelt läuft. Sitzen viele Menschen im geschlossenen Zelt oder liegen nasse Klamotten herum, steigt die Luftfeuchtigkeit an. Es ist daher hilfreich, nasse Sachen draussen zu trocknen. Morgendliches und abendliches Lüften, wenn es draussen kühler ist, reduziert ebenfalls das nächtliche Kondenswasser. Die meisten Vorzelte sind mit Lüftungsklappen versehen, die dauerhaft geöffnet bleiben können. Viele davon sind in Deckennähe angebracht. Eine dauerhafte Luftzirkulation ist das beste Mittel gegen eine Tropfsteinhöhle. Hilfreich ist es ausserdem, weder im Zelt zu kochen noch eine Zeltheizung zu benutzen.

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Wie bereits erwähnt, ist ein Zelthimmel stets eine geeignete Massnahme gegen Kondenswasser. Modelle wie das Roof Lining Ripple 440SA von Outwell dämmen die Temperaturschwankungen im Zelt und bilden eine schützende Schicht zur eigentlichen Zeltdecke. Das Roof Lining Ripple 440SA wird passgenau für das Vorzelt Ripple 440SA angefertigt. So schliesst es bündig mit dem aufblasbaren Gestänge und den Aussenwänden ab. Das garantiert eine effektive Isolationsschicht zwischen Vorzelt Innenhimmel und Decke.

Gemütlichkeit und Pflege

Manche Camper entscheiden sich aus ästhetischen Gründen für einen Vorzelt Innenhimmel. Sie finden ihn hübscher als das eigentliche Dach. Die Atmosphäre wirkt durch die zusätzlich eingezogene Decke insgesamt gemütlicher. Je nach Modell und Farbwahl verändert es die Ausstrahlung des Innenraums auf unterschiedliche Weise. Doch muss auch ein Innenhimmel angemessen gepflegt werden. Regelmässiges Lüften, sodass der Himmel trocknen kann, ist Pflicht. Andernfalls können sich Stockflecken und Schimmel bilden. Nach dem Abbau ist eine sanfte Reinigung mit einem feuchten Tuch angebracht. Gerade auf der Oberseite sammelt sich schnell der Dreck von Fliegen und anderen Insekten.

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Grundsätzlich bringen Sie den Innenhimmel als Letztes an, wenn das gesamte Vorzelt steht. Ebenso nehmen Sie ihn auch als Erstes ab, ehe Sie das übrige Zelt abbauen. Je nach Hersteller und System gibt es verschiedene Befestigungsmethoden. Meist ist die Zeltdecke oder das Gestänge bereits mit Laschen oder Haken ausgestattet, an denen der passende Innenhimmel einfach eingehängt werden kann. Sollte der Vorzelt Innenhimmel nach dem Abnehmen noch feucht sein, lassen Sie ihn vor dem Einpacken unbedingt trocknen.

Gekauft oder selbst gemacht?

Outwell, dwt und Konsorten bieten passende Innenhimmel für fast alle Vorzeltmodelle an. Bei den aufblasbaren Varianten wie dem Ripple 440SA von Outwell finden Sie direkt am Gestänge Ösen, in die sie den Himmel einhängen können. Orientieren Sie sich vorher, wo beim Innenhimmel vorne und hinten, unten und oben ist. Dann ist das Aufhängen mit wenigen Handgriffen erledigt. Mit rund 600 Gramm Eigengewicht ist es kaum eine zusätzliche Last für das Gestänge. Hängende Laternen können Sie auch mit Vorzelt Innenhimmel weiterhin aufhängen.

Manche Camper machen sich die Mühe, einen Zelthimmel selbst anzufertigen. Oft halten dafür alte Bettlaken her.

Es bedarf allerdings einiger Nähkünste und technischen Verständnis, ein exakt passendes Modell selbst zu schneidern. Über die Passform hinaus stellt sich dann auch die Frage der Anbringung. Benutzen Sie Naturfasern, müssen Sie das deutlich höhere Gewicht des Zelthimmels im nassen Zustand berücksichtigen. Es werden womöglich zusätzlich mittig mehrere Aufhängepunkte benötigt. Alles in allem können Innenhimmel zu einem deutlich angenehmeren Klima beitragen. Gerade in extremen Wetterlagen liegen die Vorteile auf der Hand. Ob Sie sich für ein Standardmodell von Outwell und anderen Herstellern oder für eine selbst gemachte Variante entscheiden, hängt ganz von Ihren Vorlieben ab.