« Wir zeigen die besten Plätze »
„Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah?“ Dieses geflügelte Wort aus Goethes „Erinnerung“ trifft exakt auf die norditalienischen Seen zu. Aus der Schweiz sind sie im Handumdrehen zu erreichen und stillen doch viele Sehnsüchte, die ein Campingurlauber haben kann. Lesen Sie hier interessante Fakten über den Comer See und dessen pittoreske Uferstädtchen.
Comer See
Ans südliche Ende der Alpen schmiegt sich dieser glitzernde See, der von den Italienern „Lago di Como“ oder kurz „Lario“ genannt wird. Die teils steil vom Ufer aufragenden Hänge sorgen für ein besonders idyllisches Panorama. Mit 2609 m ist der Monte Legnone der höchste Berg am Comer See.
Auf der Karte betrachtet, hat der Comer See die Form eines auf dem Kopf stehenden Y. Rund 170 km lang kann man der Uferlinie folgen, bis man wieder am Startort ankommt. Über 30 Zuflüsse speisen ihn mit frischem Wasser aus den Bergen. Dank des milden mediterranen Klimas geniessen Sie an diesem Kleinod in der Lombardei bis in den Herbst hinein angenehm warme Temperaturen. Packen Sie Hängematte oder Liegestuhl ein, um hier noch in der Nebensaison eine genüssliche Siesta zu halten.
Attraktionen rund um den Comer See
In den urtümlichen italienischen Orten, wie zum Beispiel Dongo, Varenna oder Lecco dominiert der einheimische Charme. Der Tourismus ist hingegen kaum spürbar. Campingplätze locken hier mit reizvollen Namen wie „Campeggio Paradiso“ oder „Colle Vento“ (Windhügel).
Im 15. Jahrhundert erfuhr die Region ihren wirtschaftlichen Höhepunkt. Im Zuge der boomenden Seidenindustrie wurden entlang des Wassers eindrucksvolle Villen inmitten gepflegter Parkanlagen errichtet. Viele Villen haben heute eine neue Funktion als öffentliche Gebäude oder Hotels. Dank des pflanzenfreundlichen Klimas gedeihen in insgesamt 13 botanischen Gärten rund um das Wasser allerlei Pflanzen. Wer Steine bevorzugt, besichtigt eine der erschlossenen Grotten. Anfang September gibt es sogar ein eigenes Grottenfest bei Chiavenna.
Der Comer See selbst lädt zu diversen Wasseraktivitäten wie Segeln, Rudern, Wasserski, Tauchen, Wind- und Kitesurfen, Rudern und Angeln ein. An den seichten Stränden können Kinder nach Herzenslust mit ihrem Wasserspielzeug planschen. Zu Land halten Sie sich entweder beim Tennis oder Velofahren fit. Beim Boccia oder Golfen können Sie sich entspannen.
Während die umliegenden Berge im Sommer zu Wanderungen, Bergsteigen, Mountainbike-Touren und Klettern einladen, sind im Winter die Bedingungen zum Skifahren ideal. Auch Schneeschuhwanderungen werden angeboten und im Dezember finden sich interessante Weihnachtsmärkte in den Ortschaften.
Domaso – Perle am Westufer
Das Städtchen Domaso teilt sich in zwei Bereiche: die Altstadt mit dem Fischereihafen, den urtümlichen Bars und alteingesessenen Geschäften einerseits, sowie die Landzunge andererseits, auf der neuere Einrichtungen wie Ferienhäuser, Restaurants sowie diverse Sport- und Freizeiteinrichtungen Platz finden. Hier liegen ausserdem einladende Strände, die teilweise mit Sand aufwarten.
Zwei Campingplätze in Domaso sind besonders erwähnenswert: der Camping Italia ´90 und der Campeggio Paradiso. Ersterer liegt direkt am Ufer des Comer Sees, von wo aus Fuss- und Radwege am Ufer entlang in die benachbarten Orte führen. Entscheiden Sie sich zwischen Camping im eigenen Wohnwagen oder den luxuriösen Mobilheimen vor Ort. Wer feste Wände bevorzugt findet auf dem Italia ´90 voll ausgestattete Appartements vor.
Trotz schattiger Stellplätze auf dem Italia ´90 sollten Sie Ihr Vorzelt mitnehmen. Es bietet bei Bedarf Privatsphäre und eine Unterstellmöglichkeit für Wassersportgeräte. Dank der günstigen Windverhältnisse stehen am Ufer von Domaso Kite- und Windsurfen ganz hoch im Kurs. Ausserhalb des Wassers verbringen Sie Ihre Zeit beim Pilates, Kindertanzen, in der Bar oder bei einer Massage.
Vom Campeggio Paradiso gibt es zwei Zugänge zum angrenzenden Strand. Baden können Sie ausserdem im Pool auf der Terrasse mit Blick auf den Comer See. Für Gäste in einem der 16 Bungalows ist der Pool gratis. In der Snack-Bar am Strand finden Sie zu jeder Mahlzeit ein passendes italienisches Gericht. Am Campeggio Paradiso können Sie sich bequem Equipment zum Windsurfen, einen Katamaran, Kanus oder Mountainbikes ausleihen.
Richtung Süden
Wenn Sie Domaso nach Süden in Richtung Dongo verlassen, finden Sie etwas oberhalb bei Gaggio in den Weinbergen den Agrarcampingplatz Colle Vento. Dies ist einer der familiären Campingplätze, die nur Zelte aufnehmen. Die Zufahrtsstrasse ist für Wohnmobile ohnehin zu eng. Dieser idyllische Platz hat von Mai bis Oktober geöffnet und bietet von jeder Parzelle aus eine unvergleichliche Aussicht auf den Comer See. Selbst grössere Familienzelte finden auf dem Colle Vento Platz. Wer Lust hat, darf gerne bei der Arbeit in den Weinstöcken mithelfen.
Nach etwa fünf Kilometern entlang des Ufers stossen Sie auf das Örtchen Dongo. Es ist bekannt, weil hier in 1945 Mussolini gefangen genommen wurde. Sehenswert ist in jedem Fall das Partisanenmuseum im Rathaus an der Piazza von Dongo. Der grosse Platz direkt am Wasser mit seinen Schiffsanlegern lädt zum Verweilen ein. Am nördlichen Ende der Stadt finden Sie einen schönen, flachen Badestrand.
Camping am Südufer
Am südlichen Ufer des Comer Sees laden zwei bedeutende Orte zu einem Besuch ein. Neben Bellagio ist dies Como, die Hauptstadt der Region. Sie liegt ganz an der Spitze des linken Armes. Der Stadtkern in seiner rechteckigen Form ist auf die römische Kaiserzeit zurückzuführen. Neben dem Dom und dem Seidenmuseum ist die Villa Olmo absolut sehenswert. Das neoklassizistische Gebäude von 1812 steht für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Im angrenzenden Park finden Sie Gewächshäuser vom Ende des 19. Jahrhunderts. Besuchen Sie Ende August das grosse Mittelalterfest in Como.
Der Kurort Bellagio liegt an der Gabelung in rechten und linken Arm. Daher bietet sich von der Uferpromenade aus eines der schönsten Panoramen über den Comer See. Noch eindrucksvoller ist die Aussicht vom nahe gelegenen Monte San Primo. In der Altstadt, die ebenfalls auf eine gut 2000-jährige Geschichte zurückblickt, winden sich urige Gassen gesäumt von gastronomischen Versuchungen und hübschen Boutiquen. Sehenswert ist in Bellagio die Villa Serbelloni. Sie ist heute ein fünf Sterne Luxushotel. Der zugehörige Park ist öffentlich zugänglich.
Entlang des Ostufers
Am östlichen Ufer des rechten Armes finden Sie die Stadt Lecco. Man erkennt sie leicht an dem hoch aufragenden Kirchturm. Dieser gehört zur Basilika San Nicolò und ist mit 96 Metern einer der höchsten Kirchtürme Italiens. Rund um die Basilika lädt eine verträumte Altstadt zum Bummeln und Shoppen ein. Vor den Toren von Lecco stehen die Berge zum Wandern und Bergsteigen parat. Die Corna di Medale am Stadtrand ist bei Kletterern besonders beliebt. Im Winter geht es mit einer Seilbahn ins nächste Skigebiet.Weiter im Norden, fast gegenüber von Bellagio, liegt Varenna. Urlauber geniessen ausgedehnte Spaziergänge entlang der gewundenen Uferpromenade. Besuchen Sie das Castello di Vezio oberhalb des Dorfes und staunen Sie über eine herausragende Rundumsicht. Ebenfalls sehenswert ist die Villa Monastero, die im 11. Jahrhundert als Zisterzienserkloster erbaut wurde. Über die Jahrhunderte wurde sie immer wieder den aktuellen Bedürfnissen seiner Besitzer angepasst. Inmitten eines botanischen Gartens in Varenna gelegen, beherbergt die Villa heute ein Museum zur eigenen Geschichte.