« Eine Reise zwischen Palermo und Catania »
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie „Sizilien“ hören? Für die einen ist es eine Insel irgendwo bei Süditalien, für andere ist es die Heimat des Ätnas. Spätestens seit den Mafiakriegen ist auch diese Assoziation unumstösslich. Tatsächlich hat „Sicilia“ ganz unterschiedliche Seiten, die immer mehr Touristen in ihren Bann ziehen. Von sonnenverwöhnten Stränden über frische Meeresspezialitäten bis hin zu riesigen Lavafeldern gibt es viele gute Gründe, zum Camping nach Sizilien zu fahren.
Trauminsel im fernen Süden
Wer nach Italien zum Camping fahren möchte, der sollte unbedingt einen Besuch der grössten Mittelmeerinsel erwägen. Mit über 1100 Kilometern Küste bietet Sizilien jede Menge Möglichkeiten zum Sonnenbaden und für Wassersport. Während im Norden und Osten die Steilküsten vorherrschen, finden Sie im flacheren Süden weite Sandstrände.
Das Klima ist nicht weniger einladend als die geografischen Gegebenheiten. Während es im Sommer richtig heiss mit Temperaturen um die 40° Celsius werden kann, weht im Winter oft ein laues Frühlingslüftchen. Ein effektiver Sonnenschutz in Form von Markise, Vorzelt oder Sonnendach ist für Camper also ein absolutes Muss. Glücklich ist, wer sogar eine Klimaanlage mit an Bord hat. Möchten Sie sich ohne diesen Luxus abkühlen, müssen Sie hinauf in die Berge fahren. Auch davon hat Sizilien reichlich zu bieten.
Stellt man sich die Insel vereinfacht als Dreieck vor, so ragt eine Spitze ganz nah an die Stiefelspitze von Süditalien heran. An der engsten Stelle der sogenannten „Strasse von Messina“ ist das Festland nur drei Kilometer entfernt. Eine Brücke gibt es trotz langer Diskussionen allerdings nicht. Wer mit Wohnmobil oder Auto anreist, muss eine der Fähren nach Messina oder Palermo nehmen.
Plattentektonik hautnah erleben
Im Osten der Insel ragt der Ätna in den Himmel. Mit über 3300 Metern ist er der höchste Berg Siziliens. Zudem ist er der grösste Vulkan Europas – und auch der aktivste. Wer sich zum Camping in seiner Nähe niederlässt, sollte ihm unbedingt einen Besuch abstatten. Mit Auto und Seilbahn gelangt man mühelos auf 2.500 Meter. Ab hier geht es mit dem Geländewagen oder zu Fuss weiter. Es ist ein beeindruckendes Erlebnis, durch die Lavafelder zu steigen.
Übrigens gibt es noch weitere Vulkane auf den vorgelagerten Inseln. Das liegt daran, dass unter der Insel zwei Kontinentalplatten aufeinanderstossen. Dies bringt insbesondere im Süden gelegentliche Erschütterungen der Erde mit sich. Seien Sie unbesorgt! Die Überwachungsstationen haben die aktuelle Lage stets auf dem Schirm.
Camping auf Sizilien im Angesicht des Ätnas
Etwas auf halbem Weg zwischen Messina und Catania liegt Taormina. Dieser Ort hat sich aus verschiedenen Gründen zu einem Besuchermagneten entwickelt. Zum einen überzeugt Taormina mit seiner traumhaften Lage an den Hängen oberhalb des Meeres, zum anderen hat es eine unglaubliche Vielfalt an kulturellen Sehenswürdigkeiten aus fast 3000 Jahren Inselgeschichte anzubieten.
In der Stadt am nordöstlichen Fuss des Ätnas verweilte schon Goethe. Einen Luxus, den es seinerzeit sicherlich noch nicht gegeben hat, ist die Seilbahn, die die Stadt über mehrere Ebenen miteinander verbindet. In den verwinkelten Gassen von Taormina ist es heute noch möglich, einige Brocken Sizilianisch aufzuschnappen.
Nicht weit von Taormina entfernt liegt der Campingplatz Paradise. Mit unzähligen Olivenbäumen versehen, sind die meisten seiner Stellplätze in einen wohltuenden Schatten gehüllt. Wem dennoch zu heiss wird, der spaziert hinüber an den Strand und kühlt sich im salzigen Nass ab. Alternativ steht ein Pool am Platz zur Verfügung. Im örtlichen Restaurant werden typisch sizilianische Spezialitäten serviert. Auf der Terrasse mit freiem Blick aufs Meer schmeckt es gleich noch besser.
In der näheren Umgebung fliesst der bekannteste Fluss der Insel ins Meer, der „Alcantara“. Es gibt nicht viele Campingplätze auf Sizilien, die so günstig zu diesem Naturschauspiel liegen. Über lange Zeit hat sich der Fluss tiefe Schluchten in das Lavagestein gefressen. Die „Gole dell‘ Alcantara“ sind auf der ganzen Insel berühmt.
UNESCO-Weltkulturerbe und gutes Essen
Fahren Sie zwischen Ätna und Küste weiter nach Süden, treffen Sie bald auf Catania. Die zweitgrösste Stadt Siziliens überzeugte die UNESCO mit ihrem spätbarocken Erscheinungsbild. Einen Besuch wert ist die Kathedrale, die der Schutzheiligen der Stadt, Agatha, gewidmet ist. Da es sich bei Catania um eine der Städte Europas handelt, die die meisten Sonnenstunden aufweisen, werden Sie einen Stadtbummel mit hoher Wahrscheinlichkeit trockenen Fusses erleben können. Vergessen Sie dabei nicht einen Abstecher auf den traditionellen Fischmarkt bei der Piazza del Duomo.
Fisch und Meeresfrüchte sind ein wichtiges Standbein der sizilianischen Wirtschaft. Insbesondere Sardinen, Thunfisch aber auch Krustentiere dominieren den Fang. Dementsprechend finden sich die Meeresbewohner auf nahezu allen Speisekarten der Insel wieder. Ist in Italien Camping immer auch ein kulinarisches Erlebnis, so ist die Insel in Süditalien der Höhepunkt. Am Ätna wird das fruchtbare Lavagestein für den Gemüseanbau genutzt. Probieren Sie zum Beispiel Pasta con le sarde (Sardinenpasta) oder gefüllte Fische und dazu einen frischen Orangensalat. Zum Nachtisch gibt es mit Ricotta gefüllten Teigrollen.
Der Süden und das Inland
Nahe der Südspitze liegt das Städtchen Syrakus. Dass es einst die grösste und mächtigste Stadt Siziliens gewesen ist, sieht man heute erst auf den zweiten Blick. Doch steht sie den anderen Orten im Puncto Sehenswürdigkeiten in keinem Fall nach, wie eindrucksvoll der barocke Dom im Zentrum bezeugt.
Campingplätze auf Sizilien bezeichnen sich wohl gerne als „Paradies“, weil es einfach passend ist. So gibt es auch bei Syrakus einen Campingplatz „Paradiso del mare“. Auf diesem gemütlichen Platz sind Haustiere willkommen. Es gibt sogar eigene Hunde- und Katzensitter. Das Meer ist fussläufig in 50 Metern erreichbar und an einem sonnigen Tag lockt eine Ausflug nach Cava Grande, wo es wunderschöne Badeseen auszutesten gilt.
Der grösste natürliche See der Insel liegt im Zentrum Siziliens. Er geht auf vulkanische Aktivität zurück. Fahren Sie quer durchs Land von Syrakus zu unserer letzten Station Palermo, werden Sie einen ganz neuen Eindruck von Sizilien erhalten. Der Wald wurde weitestgehend abgeholzt. Dennoch gibt es eine artenreiche Vegetation. Orchideen, Mimosen, Bananenstauden und andere Pflanze locken zu Entdeckungstouren.
Die Hauptstadt
Obwohl Sie die grösste und wichtigste Stadt auf der Insel ist, stellt Palermo selten den ersten Anlaufpunkt beim Camping auf Sizilien dar. Mit über 700.000 Einwohnern ist sie eher einen Tagesausflug wert, während der Wohnwagen sicher auf einem der umliegenden Campingplätze auf Sizilien geparkt ist. Dafür bietet sich zum Beispiel der Campeggio San Fillipo, etwa 50 Kilometer östlich der Stadt an. Hier finden Sie alle Annehmlichkeiten fürs Camping. Wer ohne eigene Unterkunft anreist, nächtigt hier in einem der niedlichen Bungalows oder Ferienhäuschen.
Palermo selbst galt lange als die Hochburg der Mafia. Auch wenn diese immer noch aktiv ist, sind Touristen hier absolut sicher. Erkunden Sie entspannt das Teatro Massimo, die Kathedrale mit einem Keller voller Sarkophage und die kühlen Gänge der städtischen Katakomben. Am Ende lockt zur Belohnung ein leckeres Eis im Milchbrötchen.