Schlanser Magazin
Wenn das Feriendomizil auf Rädern nicht dicht ist, kommt es schnell zum Wasserschaden. Er schmälert im kleinen Stil die Freude der Reise und läutet im schlimmsten Fall das Ende des Gefährts ein. Von der Aussenwand über den Boden bis zur Klimaanlage: Eine extrem wichtige Aufgabe ist deshalb die Dichtheitsprüfung am Wohnwagen, die Sie selber machen können.
Taufrischer Reisebegleiter? Garantie und Neugier bewahren!
Das Wichtigste zuerst: Dringt klammheimlich Wasser ein, sind die Schäden schnell eklatant. Das ist den Herstellern bewusst, die regelmässige Wartungen vorschreiben und daran ihr Garantieversprechen knüpfen. Demnach steht jahrelang ohnehin die professionelle Dichtheitsprüfung auf dem Programm, was die laienhafte Neugierde für Feuchtigkeit nicht schmälern sollte.
Obwohl Neufahrzeuge mit umfangreicher Ausstattung beeindrucken, werden sie mit viel Liebe individualisiert. Lediglich ein Trostpflaster wäre der Schadensersatz, wenn wegen des übersehenen Wasserschadens eine Reparatur unmöglich wird. Somit lohnt es sich, zwischen den Wartungsintervallen eine Dichtheitsprüfung am Wohnwagen selber zu machen – beispielsweise nach der Winterzeit.
Vorbeugen statt nachbessern – mit Spürsinn und Spezialprodukten von Dekalin oder Sikaflex
Strömender Regen prasselte die gesamte Nacht auf das Dach, dessen Tropfen durch ehrgeizige Sonnenstrahlen beim Frühstück abgeperlt sind. Einen besseren Zeitpunkt für eine Blitz-Dichtheitsprüfung am Wohnwagen gibt es kaum. Während der Kaffee die Sinne aufweckt, stellen Sie vergnügt fest: Trotz Dauerregen ist der Innenraum weder klamm noch muffig. Fenster, Türen und Aufbauten ziehen jetzt die Augen genauso magisch an wie die Finger. Prima, alles ist dicht – auch draussen. Das sehen Sie beim Morgenspaziergang rund ums Fahrzeug und strahlen mit der Sonne um die Wette.
Gehören Sie zu den geschickten Tüftlern, die das betagte Wohnmobil in einen rollenden Palast verwandeln? Dann zahlt es sich aus, beim Dichten und Kleben pingelig zu sein. Das gilt nicht nur fürs Handwerken, sondern auch für die Dichtungsmasse oder den Kraftkleber. Handelt es sich um bewährte Qualitätsprodukte, beispielsweise von Dekalin oder Sikaflex, kommt bei der Dichtheitsprüfung langfristig Freude auf. Denn sie beschert positive Ergebnisse.
Anleitung für die Dichtigkeitsprüfung von aussen
Die flinke Nummer unterwegs ersetzt nicht die sorgfältige Dichtheitsprüfung am Wohnwagen. Dafür veranschlagen erfahrene Experten circa 60 Minuten und Laien bestenfalls deutlich mehr Zeit. Beim Outdoor-Check wäre das Feuchtigkeitsmessgerät irritiert, wenn es am Regentag verlässliche Werte liefern soll. Nach der vierwöchigen Sahara-Expedition hat die sengende Hitze jegliche Spurenelemente von Wasser aus allen undichten Fahrzeugporen herausgekitzelt. Klartext: Die Dichtheitsprüfung ergibt nur Sinn, wenn der Zeitpunkt stimmt.
Wenn Sie die Dichtheitsprüfung am Wohnwagen eigenständig machen, startet die Begutachtung mit etwas Abstand. Wirkt er so gepflegt wie durch die rosa-rote Urlaubssonnenbrille, folgt in Ruhe die umkreisende Annäherung. Manchmal werden erstmals in diesem Moment neue Kratzer bemerkt und im Block notiert, der den Check-up begleitet.
Falls sich bei der optischen Prüfung die Aussenwand irgendwo leicht wölbt, müssen die Alarmsirenen läuten. Diese Unebenheiten signalisieren häufig einen Wasserschaden. Argwöhnisch nehmen Sie an jedem Fenster die Dichtungsmasse mit den Augen und Fingerkuppen unter die Lupe. Gleiches gilt für alle Türen und Details wie Laufleisten oder Schrauben. Handlungsbedarf besteht, wenn der Dichtstoff lückenhaft ist oder wegen der Überstrapazen offensichtlich um Hilfe bittet.
Anleitung zur Dichtheitsprüfung im Innenraum
Dieselbe Detailverliebtheit bewahren Sie beim Übergang ins Innere. Beibehalten wird auch der fliessende Übergang vom Weitwinkel zum Zoom. Gönnen Sie sich zuerst eine Verschnaufpause in der Sitzecke. Die Gelegenheit wird genutzt, um fern von Urlaubsromantik mit geschlossenen Augen den Geruch zu bewerten. Vielleicht offenbart sich eine modrige Brise, deren Ursache Sie beim Rundgang auf den Grund gehen.
Jenseits der Reisezeit hat jetzt die Taschenlampe ihre Sternstunde. Sie erhellt systematisch jeden Quadratzentimeter für die optische und haptische Dichtheitsprüfung. Das Augenmerk liegt wieder auf den verdächtigen Stellen, durch die häufig Feuchtigkeit eindringt – zum Beispiel der Dichtstoff an Kabeldurchlässen, Verschraubungen oder Dachluken. Kaum zu überschätzen ist beim Begutachten der Tastsinn. Er nimmt beispielsweise aufgeweichte oder aufgeraute Oberflächen wahr, bevor sich Feuchtigkeit in Schimmel manifestiert.
Wenn Laien die Dichtigkeitsprüfung am Wohnwagen erledigen, werden einige Ecken und Schadensquellen gern vergessen. Dafür sind Staukästen und die Halterungen von angeschraubten Schränken gelungene Beispiele. Klimaanlage, Spüle oder Boiler: Es ist nicht nur wichtig, dass das Fahrzeug vom Dach bis zum Boden dicht ist. Der leckende Abfluss vom Waschbecken kann ebenfalls unschönen Schimmel und stärkere Feuchtigkeitsschäden verursachen.
Extratour mit dem Feuchtigkeitsmessgerät
Wenn Sie die Dichtheitsprüfung am Wohnwagen schon selber machen und gerade nach Anregungen suchen, haben Sie in der bisherigen Anleitung das Feuchtigkeitsmessgerät vermisst. Experten bringen es tatsächlich sofort ins Spiel. Laien sollten es hingegen bei der optischen Dichtheitsprüfung noch nicht einsetzen.
Der Fahrzeug-Check gewinnt an Qualität, wenn Sie die Notizen des ersten Rundgangs in Ruhe auswerten. Rissige Leisten an den Türen, gelöster Kraftkleber am Dachaufbau oder rostiger Kratzer in der Aussenwand: Es ergibt Sinn, mit dem Feuchtigkeitsmessgerät die analysierten Schwachstellen intensiv zu testen.
Falls Sie mit einem Campingfan befreundet sind, überlassen Sie ihm den zweiten Rundgang. Die Erfahrung zeigt: Meist wird zusätzlicher Ausbesserungsbedarf entlarvt, wenn eine zweite Person mit den notierten Schwachpunkten und dem Feuchtigkeitsmessgerät passend zum Vier-Augen-Prinzip auf die Pirsch geht.
Es bleibt bei der sorgsamen und systematischen Vorgehensweise – mit einer Ausnahme: Der erneute Blick in die Gebrauchsanweisung legt das Fundament für eine technische Dichtheitsprüfung, die von Erfolg gekrönt ist. Jedes Feuchtigkeitsmessgerät hat bemerkenswerte Feinheiten, die nach wenigen Wochen in Vergessenheit geraten und allgemeine Online-Ratgeber nicht auf dem Schirm haben.
Perspektivwechsel und Ausbesserungen
Betagte Fahrzeuge sind unterhalb häufig nicht dicht, weil beispielsweise Trittstufen stärkere Materialschäden haben oder der Unterbodenschutz nicht mehr greift. Es ist theoretisch möglich, auch diesen Teil der Dichtheitsprüfung am Wohnwagen oder Wohnmobil in Eigenregie durchzuführen. Praktisch ist das Ergebnis ungenau, wenn man dafür mit mulmigem Bauchgefühl unter das Fahrzeug kriecht. Benötigt wird für die ordentliche Unterboden-Dichtigkeitsprüfung eine Grube oder Hebebühne. Wer privat darauf keinen Zugriff hat, sollte diesen Check-up und die Auffrischung vom Unterbodenschutz einem Profi überlassen.
Eine kleinere Reparatur, bei der es um das Kleben oder Dichten geht, lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst beheben. Qualitätsmarken wie Dekalin und Sikaflex unterstützen diese Missionen mit leistungsfähigen Spezialprodukten und ausführlichen Gebrauchsanleitungen.
Wird massivere Feuchtigkeit bemerkt, sollten Sie sich die DIY-Aktion gut überlegen. Wasserschäden verdeutlichen gern, wie schnell Mücken zu Elefanten werden. Wenn Sie zu der Erkenntnis mit einem halb zerlegten Wohnwagen gelangen, gleicht der Transfer zur Werkstatt einem Staatsakt.