« Machen Sie Ihren Wohnanhänger flott für die neue Campingsaison »
Endlich ist es so weit! Die Sonnenstrahlen werden jeden Tag ein bisschen mehr, der Schnee schmilzt dahin und die Vögel beziehen langsam wieder ihre Sommerquartiere. Nun ist es höchste Zeit den Wohnwagen für die neue Campingsaison startklar zu machen. Wir erklären Ihnen, worauf Sie nach der Winterpause achten sollten und wie Sie die ein oder andere Wohnwagen-Reparatur selbst durchführen. Natürlich erklären wir auch worauf bei der MFK geachtet wird!
Aus dem Winterschlaf erwecken
Der Winter ist für die Meisten keine typische Campingsaison. So wird der Wohnwagen in dieser Zeit wetterfest eingemottet. Die Möglichkeiten hierfür reichen vom nackten Abstellen im Freien über das Einhüllen in eine Schutzhülle bis hin zum Parken in Garage oder Scheune. Je nachdem wo Ihr Camper die Wintermonate verbracht hat, müssen Sie mit anderem Verschleiss rechnen.
Mit Sicherheit birgt das Abstellen ausserhalb in der kalten Jahreshälte unter freiem Himmel die meisten Gefahren. Regen, Schnee und Wind können ungehindert auf den Caravan niedergehen. Gibt es auch nur kleine undichte Stellen in der Aussenfläche, dringt die Feuchtigkeit mit der Zeit ins Innere vor. Bei einer ersten Wohnwagen-Inspektion sollten Sie deshalb ganz genau auf feuchte Stellen, moderigen Geruch und Schimmelflecken achten!
Eine Schutzhülle hält Feuchtigkeit von oben und von den Seiten zuverlässig vom Wohnanhänger fern. Lediglich der Unterboden ist dem Wetter ausgeliefert. Daher sollten Sie ihm besondere Aufmerksamkeit schenken.
Aber selbst in einer Garage oder einem anderen festen Unterstand ist Ihr Camper nicht 100 % sicher.
Gerade Nagetiere lieben es, in einem kuscheligen Zwischenboden oder gar in den Polstern des Sofas zu überwintern. Nebenbei hinterlassen sie allerlei Dreck und kaputte Leitungen. Hinzu kommen die Schäden aus der vorangegangenen Saison, die Sie entweder noch nicht bemerkt hatten oder deren Reparatur Sie bis zur nächsten Motorfahrzeugkontrolle aufgeschoben haben.
Vorbereitung auf die MFK
Grundsätzlich gibt es drei Aspekte, die Sie vor dem Start in die ersten Ferien der Campingsaison 2018 bedenken sollten:
- Verkehrssicherheit von Fahrzeug und Caravan-Anhänger
- Reparatur von besehenden Mängeln
- Schutz vor Umwelteinwirkungen in der kommenden Saison
Hinzu kommen mögliche Erneuerungen oder Umbauten, die Sie womöglich schon seit Langem vornehmen wollten. Handelt es sich um verkehrsrelevante Änderungen, sollten diese vor der nächsten MFK durchgeführt werden. Wenn in diesem Frühjahr also eine Überprüfung bei Ihrem Wohnanhänger ansteht, lohnt es sich, dies alles in einem Aufwasch zu machen.
Folgende Teile sollten Sie ausserdem selbst vor der ersten Fahrt oder dem Weg zur MFK Ihres Wohnwagens hinsichtlich ihrer Funktionalität prüfen:
- Bremsanlage (Auflaufeinrichtung) (MFK)
- Leuchten, Blinker und Rückstrahler (MFK)
- Rückfahrscheinwerfer (MFK)
- Reifen (Profil, Druck, Beschädigungen) (MFK)
- Türverriegelung und Scharniere
- Heizung
- Herstellerschild und Kontrollschilder (MFK)
- Unterfahrschutz
- Anhängertechnik (MFK)
Je nachdem, wo sich Mängel auftun und wie schwerwiegend sie sind, können Sie die Reparatur selbst durchführen oder Sie beanspruchen die Dienste eines Profis. Gehen beispielsweise Scheinwerfer oder Blinker nicht, ist es oft mit einer neuen Birne getan. Den Reifendruck können Sie an jeder Tankstelle einstellen. Falls das Profil der Reifen weniger als 1,6 mm beträgt, müssen Sie sich einen neuen Satz zulegen. Ebenso bei erkennbaren Beschädigungen am Reifen. Ist nun aber die Bremsanlage defekt, sollte sich lieber ein professioneller Garagist darum kümmern. Der kümmert ich auch gerne um die MFK Ihres Wohnwagens
Grundreinigung vor der neuen Saison
Einen gründlichen Frühjahrsputz wird Ihnen Ihr Wohnanhänger die ganze Campingsaison 2018 über danken. Es geht hierbei um viel mehr als nur das Entfernen von Schmutz. Beim ordentlichen Reinigen von innen und aussen finden Sie garantiert jeden noch so kleinen Schaden. Ausserdem folgt jedem Waschgang eine Versiegelung der Oberfläche, was wiederum die Lebensdauer Ihres Wohnwagens erhöht.
Die altbekannte Putzregel „von oben nach unten“ gilt auch für den Caravan. Fangen Sie beim Dach an und hören Sie bei Radkästen und Unterboden auf. Entfernen Sie im ersten Durchgang mit einem Insektentuch und Insektenlöser die Überreste der letzten Tour. Im Anschluss beseitigt der Hochdruckreiniger den gröbsten Dreck. Mit der Waschbürste und einem speziellen Lackshampoo geht auch die Feinarbeit leicht von der Hand. Achten Sie bei dieser Gelegenheit genau auf kleine Kratzer oder Verletzungen im Lack.
Den Unterboden reinigen Sie am besten mit kaltem Wasser und einem Dampfstrahler. Spezielle Aufsätze erlauben Ihnen auch von den Seiten einen guten Zugang zum Unterboden. Zur Kontrolle ist die direkte Ansicht von unten sicherlich besser. Dafür bietet sich eine Fahrt auf die Grube oder Aufbocken an. Bei der MFK geschieht dies übrigens auch. Auf heisses Wasser sollten Sie verzichten, da dieses das Wachs lösen könnte. Der Unterboden würde somit in der kommenden Campingsaison anfälliger werden.
Vergessen Sie nach einer Aussenreinigung nicht, Ihren Wohnanhänger trocken zu fahren. Vor allem die Bremsen laufen sonst Gefahr, Rost anzusetzen.
Dichtigkeit testen lassen
In den ersten 5 Jahren nach dem Kauf gibt es meist eine Herstellergarantie auf die Dichtigkeit des Wohnwagens. Lediglich die Überprüfung in der Werkstatt müssen Sie als Besitzer selbst bezahlen. Die rund 100 CHF lohnen sich aber allemal, da undichte Stellen einen unverhältnismässig höheren Schaden anrichten können. Geben Sie Ihren Wohnanhänger also rechtzeitig vor der neuen Campingsaison zur Überprüfung. Diese Wohnwagen-Inspektion dauert eine Weile und wird mit einem Hygrometer durchgeführt. Es werden auch Bereiche in der Nähe von Wasserleitungen und der Nasszelle getestet. Ein Leck muss ja nicht zwangsläufig von aussen kommen. Eine undichte Stelle innerhalb der Wasserversorgung kann ebenso grosse Schäden anrichten. Hat sich eine Zwischenschicht der Aussenhülle erst einmal vollgesogen oder steht im Innenraum eine Pfütze, ist die Schadensbekämpfung langwierig und kostspielig. Selbst ohne Relevanz für die MFK leuchtet dies ein!
Falls Ihnen selbst ein Leck auffällt und Sie es selbst flicken möchten, warten Sie auf eine angemessene Aussentemperatur. Dichtmittel für Wohnwägen benötigen eine möglichst konstante Aussentemperatur von mindestens 12 ° C. Es reicht also nicht aus, wenn Sie tagsüber bis an die 20 ° C an Ihrem Stellplatz haben, die Temperatur nachts aber weit unter 10 ° C fällt. Das Dichtmittel braucht eine ganze Weile, um ordentlich zu trocknen. Ist es zu kühl, wird die Masse porös und dichtet dann nicht mehr zuverlässig. Dann hätten Sie in der neuen Saison weiterhin mit der undichten Stelle zu kämpfen.
Weitere Vorbereitungen
Zuletzt sollten Sie die Wohnwagen-Elektronik überprüfen. Haben Sie eine eigene Bordbatterie im Wohnanhänger, hängen Sie diese zunächst ans Ladegerät. Schliessen Sie sie vollgeladen an den Stromkreislauf an. Dann sollten alle elektrischen Geräte einmal angeschaltet werden. Ebenso lohnt ein Test der verschiedenen Steckdosen an Bord. Haben Sie eine Camping-Solaranlage, ist auch hier ein Probelauf an einem der ersten sonnigen Tage der neuen Saison sinnvoll.
Gleichermassen bedarf das Wassersystem des Campers eines Checks. Die Leitungen sollten ordentlich durchgespült, gereinigt und desinfiziert werden. Testen Sie die Pumpe. Erst dann sollten Sie den Tank für die erste Fahrt komplett auffüllen.
Packen Sie zuletzt – auch wenn das natürlich nicht zur MFK gehört – das Vorzelt einmal aus und prüfen es auf Schäden. Auch der Rest des üblichen Equipments kann vor der ersten Fahrt der Campingsaison überprüft, aussortiert und ergänzt werden. Dann kann es endlich losgehen in die grosse Freiheit des Campings!