Die typische Zeit für Camping ist dann, wenn die Tage lang und warm sind – im Sommer. Tagsüber wird die Natur erkundet, gebadet und mit den Kindern gespielt. Nachts sorgt ein guter Sommerschlafsack dafür, dass es weder zu heiss noch zu kalt ist. Erfahren Sie hier, woran Sie einen guten Schlafsack für den Sommer erkennen.
Die grundlegenden Rahmenbedingungen für einen geeigneten Sommerschlafsack
Die primäre Anforderung an einen Sommerschlafsack ist, dass er auch in kühleren Nächten noch warmhält. Dennoch soll man bei wärmeren Temperaturen nicht zu sehr darin schwitzen. Das ist eine harte Gratwanderung, die von Ihnen als Benutzer einiger Vorüberlegungen bedarf. Machen Sie sich bereits vor dem Kauf Folgendes klar:
- wofür genau Sie den Schlafsack verwenden
- in welchem Temperaturbereich er eingesetzt wird
- ob ein bestimmtes Gewicht oder Packmass eingehalten werden müssen
Als Verwendungszweck ist beispielsweise ein Festivalbesuch oder das Zelten auf einem Campingplatz denkbar. Hier können Sie anhand der Region recht gut einschätzen, wie kalt es nachts werden kann. Gewicht und Packmass sind eher nebensächlich. Möchten Sie hingegen eine Trekking- oder Hüttentour mit dem Schlafsack im Sommer begehen, sind leichte und kompakte Varianten zu bevorzugen.
Letzten Endes kann ein Sommerschlafsack Sie auch auf Backpackingtouren begleiten oder zuhause Ihre Kinder oder deren Gäste benutzt werden. In dem Fall ist etwas Pflegeleichtes zu empfehlen, das einen relativ hohen Temperaturbereich abdeckt.
Die geläufigen Schlafsackformen
Hier gibt es zum einen den Mumienschlafsack, der ziemlich genau der Körperform angepasst ist: Er ist oben an den Schultern etwas breiter, läuft zu den Füssen hin nahezu spitz zu und hat eine Kapuze für den Kopf. Dieses Modell ist für den Sommer ungeeignet. Er lässt kaum Luft zwischen Schläfer und Material, wodurch es sehr warm wird.
Etwas mehr Freiraum bieten eiförmige Schlafsäcke. Sie liegen aufgrund ihres Schnitts nicht allzu eng an. Sie halten warm, stauen die Hitze aber nicht auf. Daher sind sie die idealen Modelle für gemässigtes, wechselhaftes Sommerwetter. Auf Rucksacktouren oder beim Camping in bergigen Regionen sind sie genau richtig.
Der klassische Sommerschlafsack ist der Deckenschlafsack. Er hat eine rechteckige Grundform und lässt sich so öffnen, dass eine Decke entsteht. In ihm geniessen Sie viel Bewegungsfreiheit. Wird es nachts zu warm, können Sie sich mit ihm nur lose wie mit einer Decke zudecken. Für Trekkingtouren bringt er allerdings zu viel Gewicht auf die Waage. Hier sind die eiförmigen Schlafsäcke zu bevorzugen.
Das passende Füllmaterial
Natürlich hängen die Wärmeeigenschaften des Schlafsacks neben der Form in erster Linie von dem Füllmaterial ab. Hier können drei mögliche Materialien unterschieden werden:
- Daune
- Kunstfaser
- Baumwolle
In seltenen Fällen finden Sie sogar Schurwolle als Füllung. Diese ist hochwertig und dementsprechend teuer. Allerdings weist sie gute Isolationseigenschaften bei warmer wie kalter Witterung auf. Die Daune ist hingegen ein klassisches Füllmaterial für den Sommerschlafsack. Es ist ein natürlicher Rohstoff, der sich durch seine hervorragende Isolation und Atmungsaktivität auszeichnet. Nachteilig ist, dass die Daune kompliziert in der Pflege ist und nicht mehr wärmt, wenn sie einmal nass geworden ist. Da sie allerdings sehr leicht ist, wissen vor allem Trekker und Backpacker sie zu schätzen.
Im Sommer reicht eine eher dünne Füllung, die vor dem Schlafen gründlich aufgeschüttelt wird.
Ein sehr pflegeleichtes Füllmaterial ist die Kunstfaser. Daher eignet sie sich gut für einen Schlafsack für Kinder. Sie nimmt Feuchtigkeit auf, trocknet aber auch recht schnell wieder. Selbst im nassen Zustand wärmt die Kunstfaser noch ausreichend.
Da Schlafsäcke mit Kunstfaserfüllung schwer und wenig kompakt sind, werden sie bevorzugt zum stationären Zelten oder als Ersatzdecke daheim verwendet. Ihre Langlebigkeit macht sie zu treuen Begleitern. Es bleibt noch die Baumwolle als geläufiges Füllmaterial übrig. Sie ist strapazierfähig, langlebig und sogar mit der Maschine zu waschen. Ein Sommerschlafsack mit Baumwollfüllung hat ein eher grosses Packmass und viel Gewicht. Beim Camping an einem Platz stört das allerdings überhaupt nicht. Jedoch sollte der Schlafsack nicht nass werden. Andernfalls braucht er ziemlich lange, um vollständig zu trocknen.
Die fachgerechte Pflege Ihres Sommerschlafsacks
Eine der Grundregeln für alle Schlafsäcke ist, sie daheim luftig zu lagern. Lassen Sie Ihren Sommerschlafsack nie länger als nötig im Kompressionsbeutel. Dieser ist nur für den Transport gedacht. Vor allem Daunenschlafsäcke verlieren nachhaltig an Qualität, wenn sie gepresst gelagert werden. Die meisten Hersteller liefern einen grossen, atmungsaktiven Sack für die dauerhafte Lagerung gleich mit. Weiterhin ist die regelmässige Reinigung essenziell.
Je nach Material ist eine normale Wäsche in der Maschine möglich. Aussenhäute aus Kunstfaser können auch einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. In keinem Fall dürfen Sie grobe Verschmutzungen wie zum Beispiel mit Lebensmitteln ignorieren. Der Daunenschlafsack muss hin und wieder zur professionellen Reinigung gegeben werden. Bei der Gelegenheit können neue Daunen nachgefüllt werden.
Weitere Tipps zum Camping im Sommer
Achten Sie beim Sommerschlafsack in erster Linie auf den sogenannten „Komfortbereich“. Dieser ist insbesondere für Frauen ausschlaggebend, ab wann sie beim Zelten frieren könnten. Männer vertragen in der Regel ein paar Grad weniger, als der Komfortbereich angibt. Scheuen Sie sich nicht vor einem relativ warmen Sommerschlafsack.
Im Zweifelsfall können Sie immer Reissverschlüsse öffnen, ein Bein herausstrecken oder sich teilweise abdecken. Besitzen Sie bereits ein Modell, das Ihnen für den nächsten Campingurlaub ein wenig zu kühl erscheint, schaffen Inlets Abhilfe. Sie sind sehr leicht und erweitern den Komfortbereich durchaus um drei bis vier Grad. Im Schlafsack tragen Sie vorzugsweise einen dünnen Schlafanzug aus Baumwolle. Stellen Sie Ihr Zelt dort auf, wo morgens lange Schatten ist. So vermeiden Sie es, bereits um fünf Uhr in einer Sauna aufzuwachen.
Ein Sonnensegel oder Tarp spendet zusätzlichen Schatten. Spannen Sie es bei Bedarf über Ihr Zelt oder nutzen Sie es vor dem Zelteingang als Sonnen- und Regenschutz. Zuletzt möchten wir Sie noch vor Mücken und anderen Insekten warnen. Halten Sie am Zelt stets die Moskitonetze geschlossen. Gerade wenn Sie im Dunkeln mit einer Taschenlampe im Zelt etwas suchen, huschen die Blutsauger schnell mit hinein. Mückenschutz wie Mückenspray und entsprechende Mückenlampen sorgen beim Abendessen im Freien für Ruhe vor unliebsamen Besuchern. Es ist alles eine Frage der Organisation.
Mit dem passenden Sommerschlafsack, der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung wird jeder Campingurlaub zu einem tollen Erlebnis. Da können Wetter und andere Rahmenbedingungen kaum etwas dran rütteln. Mangelnde Information und das falsche Material können hingegen selbst bei idealen Campingbedingungen für Ärger und Probleme sorgen.