« Im Einmannzelt durch die Natur »
Viele Leute fühlen sich in Gesellschaft anderer sehr wohl. Das gilt auch für den Trekking- und Wanderurlaub. Allerdings birgt eine Tour auf eigene Faust ganz besondere Vorzüge und Möglichkeiten. Weshalb eine mehrtägige Wanderung alleine genau das Richtige für Sie sein kann! Was Sie für diesen Fall alles im Gepäck haben sollten, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Alleine Trekken
Mit dem Einmannzelt und einfacher Outdoor-Ausrüstung über mehrere Tage durch die Natur zu streifen, ist ein grosser Kontrast zum Alltag. Entsprechend hoch ist der Erholungsfaktor. Selbst Leute, die sich für wenig sportlich halten oder viel Wert auf die Errungenschaften der Zivilisation legen, sind von Trekkingtouren meist positiv überrascht. Die Nähe zur Natur, die Ruhe und der eigene Rhythmus, der sich im Laufe der Tage einstellt, machen den Reiz eines solchen Urlaubs aus. Am intensivsten ist dieses Erlebnis, wenn man alleine loszieht.
Für manch einen mag dies eine beängstigende Vorstellung sein. Doch gibt es in Zeiten des Handys kaum etwas zu fürchten. Sie finden viele wunderschöne Trekkingtouren durch Europa oder Amerika, die recht häufig begangen werden. Dort ist die Wahrscheinlichkeit im Notfall auf andere Wanderer zu treffen recht hoch. Mögliche Bedenken bezüglich alleine Reisen sind also unangebracht, wenn Sie die Tour sorgfältig auswählen.
Die Vorzüge hingegen sind zahlreich:
- Unabhängigkeit
- absolute Ruhe
- eigenes Tempo
- keine Kompromisse
Wer bereits Wanderungen in der Gruppe gemacht hat, kennt die Probleme: Einer läuft schneller, der andere langsamer. Sie würden noch ein paar Kilometer schaffen, aber der Rest der Gruppe hängt durch. Ein Zeltplatz mit schöner Aussicht wäre Ihnen lieber als die ausgewiesene Zeltwiese. Probleme dieser Art tauchen jeden Tag auf. Beim Trekking alleine ist dies nicht der Fall. So entspannen Sie sich viel intensiver.
Vor- und Nachteile beim alleine Reisen
Trekking alleine ist durch grosse Selbstbestimmtheit gekennzeichnet. Nicht nur der Verlauf der Route, die Übernachtungsplätze und die Länge der Tagesetappen liegen ausschliesslich in Ihrer Hand. Sie sind auch nicht von den Urlaubszeiten anderer Personen abhängig und können sich frei für ein Reiseziel entscheiden. Ob es mit dem Einmannzelt vor der Haustüre losgehen soll oder eine Anreise mit dem Flugzeug notwendig ist, ist allein Ihre Entscheidung.
Natürlich sollten gerade unerfahrene Fernwanderer Ihre Route mit Bedacht wählen. Es gibt viele Wanderwege, die gut ausgeschildert sind und über eine ausgebaute Infrastruktur verfügen. Das Wegenetz der Jakobswege sowie die europäischen Fernwanderwege zählen dazu. Diese Wege sind für erste Trekkingtouren zu empfehlen.
Ein gewisser Nachteil beim alleine Reisen ist, dass Sie Ihr komplettes Gepäck selbst tragen müssen. In der Gruppe werden Gegenstände wie Kocher, Trekkinggeschirr, Zelt oder Erste-Hilfe-Set über mehrere Rucksäcke verteilt. Das Gewicht für den Einzelnen reduziert sich erheblich. Achten Sie daher beim Trekking alleine auf äusserst leichtes Gepäck.
Bereits der Rucksack selbst sollte so wenig Eigengewicht wie möglich aufweisen. Ebenso lassen sich bei Zelt, Isomatte, Schlafsack, Kocher und Kleidung etliche Gramm sparen. Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall immer für höhere Qualität aus leichteren Materialien.
Das Zelt – Ihr Zuhause
Das Zelt hat beim Trekking eine zentrale Stellung. Es ist Schlafzimmer, Wetterschutz und im Zweifelsfall auch Küche. Sind die Nächte nicht erholsam, weil Wind oder Regen Sie plagen, haben Sie tagsüber weniger Energie zum Laufen. Daher ist bei der Wahl des Zeltes für Trekkingtouren besondere Sorgfalt angebracht.
Vor einer Kaufentscheidung müssen Sie sich darüber im Klaren sein, wann und wohin Ihre Reisen gehen sollen. Machen Sie sich bewusst, welche klimatischen Bedingungen auf Sie warten und welche Untergründe Sie vorfinden werden. Erwarten Sie Regen und niedrige Temperaturen beim Trekking, muss die Wetterfestigkeit in jedem Fall höchste Priorität haben. Manch ein Wanderer hat selbst in heimischen Gefilden ernsthafte Probleme bekommen, weil er nass wurde und sich die ganze Nacht lang weder trocknen noch wärmen konnte.
Gewicht oder Komfort – ein Kompromiss
Gleich nach der Wetterfestigkeit kommen Gewicht und Komfort. Da Sie Ihr Zelt die ganze Zeit bei sich tragen, muss es möglichst leicht sein. Auf dem Markt ist das Einmannzelt als sparsamste Lösung inzwischen weit verbreitet. Doch sollte Ihnen bewusst sein, dass Sie zum Beispiel durch die Art des Gestänges mehr Gewicht sparen können als über die blosse Grösse des Zelts.
Ein Zweimannzelt hat ausserdem in puncto Komfort viel zu bieten. Aufgrund von mehr Platz verstauen Sie hier mit Leichtigkeit Ihr gesamtes Gepäck bei schlechtem Wetter. Auch Kochen sollte bei Regen oder Schnee im Zelt möglich sein. Darauf müssen Sie beim Trekking mit Einmannzelt häufig verzichten. Letztendlich spielen auch Ihre Körperlänge und Ihr Schlafverhalten eine grosse Rolle. Manch ein Einmannzelt ist nicht auf Personen von über 1,80 m ausgelegt. Bei einwandigen Varianten schlafen Sie schnell im Nassen, wenn Sie sich im Schlaf herumwälzen.
In einem Zweimannzelt ist hingegen ausreichend Spielraum zu beiden Seiten. Grosse Personen legen sich diagonal in die Kabine und gewinnen so ein paar Zentimeter Spielraum. Es lohnt sich also, bei der Suche nach einem Trekking Einmannzelt auch Zweimannzelte in Betracht zu ziehen. Im Folgenden haben wir eine Auswahl an Trekkingzelten für zwei Personen zusammengestellt, die für das alleine Reisen infrage kommen.
Leicht aufzubauen: Einbogenzelte
Die einfachste Variante eines Zeltes lässt sich mit nur einer einzigen Stange aufbauen. Sogenannte „Einbogenzelte“ bestechen durch ihr minimales Gewicht. So bringt beispielsweise das Hiker 2 von Berger nur 2,4 kg auf die Waage. Dennoch hat es einiges an Luxus zu bieten: zwei gegenüberliegende Eingänge und ein von der Schlafkabine getrenntes Aussenzelt. Beides sorgt für eine gute Belüftung, was Kondenswasserbildung vorbeugt.
Wichtig zu wissen ist bei diesem Zelt, dass es unbedingt abgespannt werden muss. Die einzelne Fiberglasstange bleibt von alleine nicht in der Senkrechten stehen. Somit eignet sich dieses Zweimannzelt als Alternative zum Trekking-Einmannzelt bei schönem Wetter, Regen ohne starken Wind und weichem Untergrund.
Ein besonderes Einbogenzelt ist das Nola 2 von Mountain Guide. Durch seine aufblasbare Stange ist es rasch aufgebaut. In der Apside bietet es reichlich Platz für Gepäck oder zum Kochen. Mit 6000 mm Wassersäule ist es auch stärkerem Unwetter gewachsen. Das schlägt sich allerdings in einem Gewicht von 4 kg nieder.
Robuste Zweimannzelte
Etwas leichter ist das Spey 200 von Vango. In den 3,2 kg sind sogar zwei Stangen enthalten. Die tunnelartige Form macht dieses Trekking Zelt sehr wetterbeständig. Ohne überdachte Apside ist es für zwei Personen jedoch etwas knapp bemessen. Als Einmannzelt ist es hingegen ein geräumiger und windstabiler Begleiter auf jeder Trekkingtour.
Profis empfehlen wir das Carpi II von Mountain Guide. Als Geodätenzelt mit zwei robusten Alustangen und einer Wassersäule von 6000 mm ist es selbst anspruchsvollen Touren im Gebirge oder an windigen Küsten gewachsen. Zwei Apsiden sorgen für reichlich Spielraum und die Dauerbelüftungsklappen für ein angenehmes Klima im Zelt.
Dieses Zelt steht ohne Abspannung und bei Bedarf bauen Sie nur das Innenzelt auf. Mit 3 kg ist es nicht schwerer als manches Trekking-Einmannzelt.