« Was tun, wenn’s undicht ist »
Wer ein leidenschaftlicher Camper ist, wird vielleicht schon einmal Erfahrungen mit einem undichten Vorzelt oder Campingzelt gemacht haben. Vor allem, wenn es regnet oder eine hohe Luftfeuchte herrscht, werden undichte Nähte oder Risse schnell zu einem Problem. Denn nasse Schlafsäcke, klamme Kleidung oder feuchtes Campingzubehör möchte schliesslich wirklich niemand. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich werden. Übernachten Sie in einer kalten Umgebung, sollte es im Zeltinneren unbedingt trocken sein. Ansonsten ist der Campingurlaub schnell ruiniert. Doch soweit muss es gar nicht kommen. Wenn die Zeltnaht undicht oder ein Riss in der Zeltplane ist, können Sie die Leckagen ohne viel Aufwand nähen oder kleben. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten, die optimalen Zelt-Reparatursets und praktische Anleitungen zum Nähen und Kleben vor.
Wie schlimm ist ein undichtes Zelt oder undichte Zeltnähte?
Ein Riss im Zelt ist nicht automatisch eine Katastrophe, das hängt ganz von der Situation ab. Sollten Sie sich in einer feuchten Umgebung befinden, stellt das natürlich ein Problem dar. Es könnte Wasser in den Innenraum eindringen, in diesem Fall wird alles feucht, was sich darin befindet. Die Aussicht, am Abend in einen nassen Schlafsack schlüpfen zu müssen, ist wahrlich keine schöne Vorstellung. Im Prinzip ist das Campingzelt dann unbrauchbar und es muss sich ein anderer Schlafplatz gesucht werden.

Auch wenn die undichte Stelle nur an Ihrem Vorzelt auftritt, das Sie beispielsweise als Vorrats- oder Gerätezelt nutzen, besteht Handlungsbedarf. In diesem Fall sollten Sie Ihre Vorräte überprüfen und empfindlich Güter auslagern. Auch wenn kein Regen in Sicht ist, ist ein undichtes Camping- oder Wohnwagenvorzelt ein Problem. Denn je nach Grösse der undichten Stelle können Wind und Insekten eindringen, was auch nicht unbedingt angenehm ist. Ausserdem wissen Sie nie zu 100 Prozent, wie sich das Wetter entwickeln wird. Daher ist es besser, in jeder Situation gut geschützt zu sein und ein abgedichtetes Camping- oder Busvorzelt zu besitzen. Wir empfehlen Ihnen, regelmässige Inspektionen an Ihren Vor- und Campingzelten durchzuführen, dann bemerken Sie eventuelle Beschädigungen bestenfalls schon vor dem Urlaub.

Kleine Löcher und Risse reparieren, kleben oder nähen
Es passiert gar nicht so selten, dass mit der Zeit kleine Löcher oder Risse an der Zeltwand oder Zeltdecke entstehen. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit einem unvorsichtigen Umgang zu tun, sondern vielmehr mit den äusseren Einflüssen. So können kleinere Steine durch ein vorbeifahrendes Auto auf der Zeltplane landen, es fallen Äste oder Tanzzapfen von Bäumen herunter oder es entstehen durch den Funkenflug eines Lagerfeuers kleine Löcher. Natürlich lässt sich das weitestgehend vermeiden, etwa, indem Sie nicht unter einem Baum campieren oder kein Lagerfeuer in der unmittelbaren Nähe machen. Doch mit grosser Wahrscheinlichkeit fordern Verschleiss und Materialermüdung früher oder später ihren Tribut, sodass die erste undichte Stelle einfach eine Frage der Zeit ist. Nun ist nicht jedes winzige Löchlein gleich ein Grund zur Sorge, denn hier kann mitunter gar kein Wasser eindringen. Ausserdem lassen sich kleine Löcher schnell ausbessern oder auch nähen. Für diese Reparaturen gibt mittlerweile praktische Reparatursets. Wenn es sich nur um kleine Löcher handelt, können Sie die Zeltplane mit diesen Sets schnell und unkompliziert kleben.
Kann man ein Zelt mit Klebeband abdichten?
Tatsächlich funktioniert diese Methode bei kleineren Leckagen in der Praxis sehr gut, allerdings sollte man dazu kein einfaches Klebeband aus dem Baumarkt verwenden. Für das Kleben empfehlen wir Ihnen ein Reparaturband, welches wasserdicht und UV-beständig ist, wie das Kleiber Zeltnaht-Abdichtband. Hierbei handelt es sich um ein selbstklebendes Band, mit dem sich die kaputten Stellen schnell abdichten und ausbessern lassen. Das Kleiber Zeltnaht-Abdichtband eignet sich gleichermassen für beschichtete Stoffe und Materialien aus Baumwolle. Es verfügt über eine extra starke Haftkraft. Vor der Anwendung sollte die betroffene Stelle gründlich gereinigt werden. Ausserdem sollte der Zeltstoff trocken und frei von Öl oder Fett sein. Kleben Sie die undichte Stelle nicht nur von aussen, sondern auch von innen ab. So verhindern Sie, dass die Zeltnaht weiter reisst. Schneiden Sie sich das Reparaturband einfach in der passenden Länge zu, sodass es das Loch wirklich zu 100 Prozent überdeckt. Drücken Sie den Klebestreifen nun auf den Zeltstoff, bestenfalls drückt eine Person von aussen und eine weitere von innen. Das Ganze wird jeweils auf der Innenseite und der Aussenseite durchgeführt. Anschliessend ist die undichte Stelle abgedichtet und es kann kein Wasser und kein Wind mehr eindringen.
Zeltstoff kleben, nähen oder Reparaturflicken aufbügeln?
Alternativ zum Klebeband können Sie auch einen speziellen Reparaturflicken verwenden. Diese lassen sich nicht nur aufkleben, sondern auch aufnähen oder aufbügeln. Am besten schauen Sie erst einmal nach, ob solch ein Flicken beziehungsweise ein Zelt-Reparaturset nicht schon beim Zeltkauf inklusive war. Oftmals ist das der Fall, ansonsten können Sie diesen aber auch nachkaufen. Achten Sie nur darauf, dass der Reparaturflicken zur Farbe Ihres Vor- oder Campingzelts passt. So wird die Ausbesserung später kaum auffallen. Ausserdem haftet der Reperaturflicken in der Regel nicht so fest auf dem Zeltstoff, sodass Sie ihn bei Bedarf auch wieder lösen können. Es gibt die Flicken in der selbstklebenden Variante, wie es bei dem Isabella Zelt-Reparaturset der Fall ist. Dieses ist besonders praktisch und auch unterwegs gut zu handhaben. Die Reparaturflicken können Sie beliebig zuschneiden und an der gewünschten Stelle damit die Zeltnähte oder Löcher kleben.
Zelt kleben mit einem Nahtdichter
Ein sehr wirksames Mittel, um kleine Löcher oder die Zeltnaht abzudichten, ist der Seam Grip Nahtdichter. Dieser wird aus einer Tube auf die undichte Stelle aufgetragen und bildet darüber einen elastischen Film. Der Seam Grip Nahtdichter klebt dauerhaft und sicher.
Grössere Löcher und Risse reparieren
Glücklicherweise entstehen grössere Beschädigungen am Zeltstoff nicht so schnell, aber ausgeschlossen sind sie eben auch nicht. Hervorgerufen werden sie beispielsweise durch spitze Steine, die falsche Falttechnik des Zelts oder auch durch die Ermüdung des Materials. Typischerweise tritt die Materialermüdung zuerst an den Kanten auf. Grössere Risse sind natürlich aufwendiger zu reparieren oder zu nähen. Es kann in diesem Fall auch sein, dass es besser ist, das Campingzelt auszutauschen. Doch vorher sollten Sie probieren, das Loch zu nähen oder zu kleben. Auch hier müssen Sie die betroffene Stelle wieder gründlich reinigen. Zudem muss sie trocken sowie öl- und fettfrei sein.
Das Zelt selber nähen und anschliessend flicken oder kleben
Bei grösseren Rissen ist es oft ratsam, den Zeltstoff zu nähen, damit er erstmal grob zusammengehalten wird. Ansonsten würde zu viel Druck auf den Reparaturflicken ausgeübt werden und er würde irgendwann wieder reissen. Ausserdem verhindern Sie damit, dass er sich wieder löst, solange der Klebstoff noch trocknen muss. Zum Nähen können Sie eine Steppstich-Nähahle verwenden. Bei einer Steppstich-Nähahle handelt es sich um Werkzeug, das verwendet wird, um das Nähgarn durch den Stoff zu führen.
Damit lassen sich auch dickere Stoffe wunderbar per Hand vernähen. Dafür gibt es spezielles Zeltgarn, welches aus Polyester besteht und mit Baumwolle ummantelt ist. Dadurch ist das Zeltgarn besonders stabil. Nach dem Nähen legen Sie den Flicken oder das Klebeband auf das Loch und achten dabei darauf, dass alle Einstichstellen darunter verschwinden. Nun drücken Sie das Reparaturstück beim Kleben fest auf den Riss.