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Vorbereitung ist alles – das gilt im Leben wie beim Camping. Je nach Saison unterscheiden sich die Massnahmen. Was im Sommer gut funktioniert, kann im Winter vollkommen neue Lösungsansätze erfordern. Zuletzt entscheidet auch das Urlaubsziel darüber, wie Sie sich optimal für einen Skiurlaub mit Wintercamping einrichten.
Gespann oder Wohnmobil für Wintercamping vorbereiten
Dass in der Skisaison Winterreifen und Schneeketten Pflicht sind, wissen alle Bewohner der Alpenregion. Beim Zugfahrzeug erfolgt die Umrüstung bereits im Herbst. Doch auch der Wohnanhänger benötigt eine angemessene Bereifung. Wer mit Sommerreifen fährt, riskiert Leib und Leben. Vermutlich sind Sie geübt darin, ein Fahrzeug auf einer festgefahrenen Schneedecke sicher zu rangieren. In Bezug auf die Strassenverhältnisse unterscheiden sich die drei Urlaubsregionen Deutschland, Österreich und die Schweiz allerdings deutlich voneinander.
So wird in Deutschland versucht, die Strassen frei von Schnee zu halten, was häufig zu vereisten Fahrbahnen führt. Hinzu kommt, dass, je weiter nördlich Sie kommen, grosse Schneemassen eher ungewohnt sind für die Fahrer des Nachbarlands. Rechnen Sie also damit, dass nicht alle ihr Fahrzeug souverän steuern.
Skiurlaub mit Wohnwagen: Draussen wird es kalt
Herstellerseitig sind die meisten Wohnwagen mit einem pflegeleichten Linoleum ausgelegt. Für warme Füsse und Behaglichkeit eignet sich das Material nicht. In den Sitzecken profitieren Sie von einem zusätzlichen Bodenbelag. Den Komfort beim Wintercamping werden Sie auch vor dem Bett zu schätzen wissen und überall dort, wo Sie sich häufig aufhalten. Der Teppich bleibt trocken und sauber, wenn Sie Schuhe und Schneeanzug im Vorzelt lassen.
Ausgewiesene Wintervorzelte unterscheiden sich vom üblichen Vorzelt: Sie sind kleiner und ein schräg angebrachtes Dach lässt Schnee leicht abrutschen. Für den dauerhaften Aufenthalt sind sie dennoch nicht gedacht. Allerdings erwärmen sie sich schon bei geringer Sonneneinstrahlung und erlauben trotz des Schnees ein gemütliches Beisammensein beim Wintercamping im Skiurlaub.
Wintercamping: Schnee? Ja, bitte!
Die zum Teil erhebliche Schneelast im Winter erfordert auch beim Camping das Mitführen von Schneeschaufel und Besen. Nicht selten muss schon morgens ein Weg freigeschaufelt werden oder der Wohnwagen vereist, wenn abschmelzender Schnee am Abend an den Aussenwänden gefriert. Ein dicker Eispanzer verhindert das Öffnen der Fenster und der Serviceklappen. Ein Besen entfernt die weisse Pracht vom Dach des Wohnwagens oder Wohnmobils.
Ebenfalls ist darauf zu achten, dass die Reissverschlüsse des Vorzelts trocken bleiben. Vereisen diese, führt ein heftiger Ruck zu Beschädigungen. Entsprechende Niederschläge vorausgesetzt, hilft die Schneeschaufel auch bei der Abfahrt. Nämlich dann, wenn Wohnmobil oder Wohnwagen beim Skiurlaub komplett eingeschneit sind.
Trinkwasserversorgung sicherstellen und Leitungen freihalten
Wenn draussen die Temperaturen unter den Nullpunkt sinken, frieren Trinkwasser und alle Zuleitungen schnell ein. Neben dem Schaden am System erleben Sie auch einen Morgen ohne Heissgetränk durch fehlendendes Wasser. Vermutlich der schlechteste Start in den Tag.
Beim modernen Wohnwagen und Wohnmobil sind die Kanister im Innenraum platziert. Ältere Modelle sind hingegen mit einer Anlage ausgestattet, bei der ein Wassertank im Flaschenkasten untergebracht ist. Hier ist es ratsam, Kanister und Zuleitungen schon vor den Ferien in den Wohnanhänger zu verlegen.
Wer das nicht möchte, greift zu einem Kanister mit Schraubhahn und bewahrt diesen im geschützten Wohnwagen auf. Eisbildung tritt in seltenen Fällen sogar am Niederdruckregler auf. Ein einfaches Tuch, um den Druckminderer gewickelt, schafft Abhilfe. Gegen einen nächtlichen Flaschenwechsel beim Wintercamping hilft eine Umschaltanlage, die zwei Flaschen versorgt und leicht nachzurüsten ist.
Wintercamping: sicher heizen und schlafen
Natürlich ist die Heizung der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Wintercamping im Skiurlaub. Ein kurzer Check vor der Abreise schützt vor bösen Überraschungen. Selbstverständlich haben Sie alle vorgeschriebenen Serviceintervalle und Gasprüfungen eingehalten. Die Heizung arbeitet trotzdem nur ordentlich, wenn Abgase ungehindert abziehen.
Heftige Schneefälle erreichen häufig den oberen Rand des Schornsteins. Besonders dann, wenn die Heizung nicht im Betrieb ist.
Wer auf Nummer sicher gehen will, verlängert das Auslassrohr. Allerdings sorgt schon die Abwärme dafür, dass der Abzug in der Regel freibleibt.
Wer trotz regelmässiger Sicherheitsüberprüfung Bedenken hat, das Gas in den Innenraum gelangt, bringt einen Gasmelder an. Achtung: Butan und Propan sind schwerer als Luft. Der Fühler muss am Boden angebracht sein, um zuverlässig zu arbeiten!
Die kürzeste Route ist nicht immer die beste
Allrad, Winterreifen und Schneeketten sind optimale Voraussetzungen für eine sichere Fahrt in den Skiurlaub. Informieren Sie sich vor Abfahrt in den Urlaub über die Anfahrtswege und widmen Sie den Steigungen im Gebirge besondere Aufmerksamkeit.
Bei chaotischen Witterungsbedingungen ist es hilfreich, den Platzbetreiber um Tipps für die beste Zufahrt zu bitten. Er kennt nicht nur die ideale Route zum Platz, er weiss auch über die Probleme beim Rangieren mit Gespannen oder dem Wohnmobil Bescheid. Zusätzlich ist er über die aktuellen Strassenverhältnisse besser informiert als mancher Wetterdienst. Sind alle Vorbereitungen getroffen, gilt es jetzt noch das schönste Reiseziel auszuwählen.
Skiurlaub in der Schweiz
Die Schweiz ist weit über die Grenzen hinaus berühmt für ihre hervorragenden Skigebiete und die Schneesicherheit in hohen Lagen. Österreich und auch der zu Deutschland gehörende Alpenraum können in dieser Hinsicht durchaus mithalten. Für das Skivergnügen am Wochenende bleibt mehr Zeit, wenn das Skigebiet im eigenen Land liegt.
Dank steigender Nachfrage sind in allen Ländern der DACH-Region vermehrt Campingplätze im Ganzjahresbetrieb geöffnet. Das gilt natürlich auch für die bevorzugten Wintersportregionen, in denen die Piste zum Teil direkt am Platz entlang läuft.
Skiurlaub in Österreich
Eine Reise über die Grenze belohnt das Nachbarland Österreich mit herrlichen Skigebieten, die Wintersportler aus ganz Europa ansteuern. Auch hier gehört Wintercamping zum Standard. Mehrheitlich sind die Plätze mit allem Komfort ausgestattet, den der Camper sich wünscht. Hüttenzauber und Tiefschnee inklusive. Zahlreiche präparierte Loipen garantieren dafür, dass auch bei mangelndem Schneefall die Skier nicht im Gepäck bleiben.
In Tirol, Vorarlberg oder beim Wintercamping in der Steiermark verzeichnet der deutsche ADAC viele Campingplätze bzw. Stellplätze, die auf Wintergäste vorbereitet sind.
Skiurlaub mit Wohnwagen in Deutschland
Auch nördlich der Alpen wird Ski gefahren. Von hier aus erleben Sie nicht nur herrliche Pisten für den Wintersport, sondern ebenso die Metropole München und weitere sehenswerte Orte. Nicht alle Skigebiete können es in puncto Schneesicherheit mit Österreich oder der Schweiz aufnehmen. Hier sind Camper klar im Vorteil, denn anders als der Hotelgast verändern sie ihren Aufenthaltsort schnell und problemlos. Schon hinter der nächsten Hügelkette können sich bessere Bedingungen zeigen. Geeignet ist zum Beispiel das Zugspitze Resort als Gebiet für den Wintersport. Sollte es an dem Ort nur wenig Schnee geben, wartet der eine oder andere See auf einen Besuch oder Sie schlagen Ihr Lager woanders auf, wo es mehr Schnee gibt.
Doch auch wenn die Schneedecke nicht dem entspricht, was Sie sich gewünscht hatten, ist Wintercamping ein Vergnügen für die ganze Familie und Alleinreisende kommen gleichwohl auf ihre Kosten. Après-Ski macht schliesslich auch ohne Schnee Spass. Denn was zählt, ist nicht selten die Gemeinschaft bei einem dampfenden Glühwein.