« Passende Stecker und fachgerechte Verlegung »
Die Ferien zu geniessen, bedeutet Erholung, Wohlbefinden und Zeit für die schönen Dinge im Campingleben zu haben. Licht zum Kochen, Essen oder Lesen und eventuell etwas stimmungsvolle Musik gehören zum Entspannen dazu. Doch wie funktioniert die Stromversorgung im Camper zwischen Vorzeltsteckdose und Sicherungskasten im mobilen Zuhause? Erfahren Sie hier mehr über die fast unsichtbaren Helferlein für einen stimmigen Urlaub.
Kleines 1×1 der Stromversorgung beim Camping
In jedem Fahrzeug, ob PKW, Campervan oder Wohnmobil, befindet sich eine Starterbatterie. Ihre Hauptfunktion ist, den Anlasser mit Strom zu versorgen, während der Motor startet. Dafür ist kurzfristig eine hohe Spannung nötig, weswegen die Starterbatterie immer gut geladen sein sollte. Wenn Sie das Fahrzeug als Campingfahrzeug nutzen, möchten Sie sicherlich auch am Stellplatz weitere Verbrauchsgeräte mit Strom versorgen, wie zum Beispiel Lichtquellen, das Radio, Akkuladegeräte, die elektrische Wasserpumpe am Wasserhahn. Als Batterietypen kommen hier nur wartungsfreie Batterien mit genügend Leistung in Frage.
Ein wichtiges Bauteil ist dabei das Trennrelais. Die Lichtmaschine des PKWs lädt während der Fahrt die Starterbatterie wieder auf. Auch die Bordbatterie soll dabei geladen werden. Hingegen sollen die beiden Batterien nicht zusammenhängen, damit keinesfalls die Starterbatterie beim Verbrauch von „Wohnstrom“ entladen wird. Dann würden Sie beim nächsten Motorstart enttäuscht werden. Das Trennrelais verhindert also, dass der Strom an Bord die Starterbatterie entleert, während es erlaubt, dass sich die Bordbatterie auch während der Fahrt laden kann.
Wohnwagen-Stromkabel und ihre Verbraucher
Normalerweise haben Sie einen 12 Volt Stromkreis im Wohnmobil, wenn Sie den Strom der Bordbatterie nutzen. Für den externen Anschluss an das 230 Volt Stromnetz installieren Sie abweichende Steckdosen und verlegen ein eigenes Stromnetz mit entsprechend dickeren Kabeln.
3-Wege-Kühlschränke können beispielsweise mit 12 Volt, 230 Volt oder mit Gas laufen. Wenn Sie wissen, an welchen Stellen Sie die Endverbraucher anschliessen möchten, können Sie sich um die fachgerechte Verlegung kümmern. Welche Kabelstärke, welcher Stecker und welche Leistung der Batterie sind für Sie passend? Für maximalen Komfort haben Sie die Stromversorgung im Campingzuhause schon während der Ausbauphase gut geplant. Die Funktionalität spüren Sie, sehen aber nicht mehr die Arbeit, die hineingesteckt wurde.
Bestenfalls läuft alles so, wie Sie es brauchen. Die meisten Camper benötigen aber durch veränderte Bedürfnisse neue elegante Lösungen, die sich auch im Nachhinein noch realisieren lassen. Achten Sie auf die fachgerechte Umsetzung des gewünschten Schaltplans.
Alles aus der Dose – Steckertypen und ihre Nutzung
Die Steckdosen für den 12 Volt Strom können als Zigarettenanzünder- Buchse oder als USB-Buchse gestaltet sein. Für Ladegeräte etc. sind USB-Stecker toll, denn Sie können moderne Geräte ganz einfach direkt anschliessen. Die USB-Buchse reduziert aber die 12 Volt Spannung der Batterie ständig auf 5 Volt, produziert also ständig Verluste.
Beim Einbau sollten Sie daher darauf achten, dass die USB-Steckdosen abgeschaltet werden können. Auch im Vorzelt können Sie elektrischen Strom nutzen. Als Vorzeltsteckdose können Sie handelsübliche 230 Volt Steckdosen verbauen, da Sie für einen grösseren Verbraucher ohnehin Landstrom, also externen Strom, nutzen. Verlegen Sie das Wohnwagen-Stromkabel also einfach am Rand des Vorzelts und schützen nur die Steckverbindungen.
CEE-Kabel und Adapter als Grundausstattung
Ein mittlerweile verbreiteter Standard im Campingbereich ist die Nutzung von CEE Steckern. CEE-Kabel sind normierte europäische Stromkabel, die den Strom sicher von der externen Stromquelle zum Campingfahrzeug führen und über spezielle 3-polige Stecker verfügen.
Spritzwassergeschützte 3-polige Stecker halten besonders stabil zusammen und sorgen für mehr Sicherheit. CEE-Kabel entsprechen den gängigen Kabel-Typen, daher ist der Wechsel auf ein CEE System besonders einfach: Wechseln Sie lediglich die Steckverbindung für den Externstrom, nicht aber die Wohnwagenkabel aus.
Für alle Fälle sollten Sie aber einen CEE Adapter mitführen, falls ein Campingplatz noch nicht auf das moderne System umgestellt hat. Für das Laden der Batterie zu Hause benötigen Sie den Adapter dann ebenfalls. Den CEE-Adapter erhalten Sie in jedem Campingshop, falls Sie ihn doch erst im Urlaub überraschend benötigen. Bestenfalls rüsten Sie sich bereits hier mit allen nötigen Adaptern aus, Vorsorge ist besser als das Nachsehen zu haben.
Heisse Tipps für kühle Köpfe – die erfolgreiche Stromversorgung beim Camping
- Verwenden Sie sparsame Stromabnehmer. Als Lichtquellen empfehlen sich immer die sparsamen LED Leuchten, die Endverbraucher sollten über eine geringe Wattzahl bei ausreichender Leistung verfügen. Geräte wie Haartrockner können Sie besser im Sanitärgebäude betreiben. Die Bordbatterie wird sonst schnell entladen. Wenn Sie jedoch am externen Stromnetz angeschlossen sind, tritt hier kein Problem auf.
- Wenn Sie eine Steckdose im Vorzelt benötigen, werden Sie wahrscheinlich ein Verlängerungskabel oder eine Mehrfachsteckdosenleiste verwenden. Achten Sie darauf, die Steckverbindung sowie das Wohnwagenkabel gut zu schützen. Ausserdem vermeiden Sie Stolperfallen, indem Sie die Wohnwagenkabel mit Bedacht verlegen.
Eine fest eingebaute Vorzeltsteckdose bietet sich an, wenn ein Gerät auf jeden Fall im Vorzelt läuft. Je nach Ausstattung betreiben Sie den Kühlschrank, das TV, ein Nachtlicht oder einen Heizstrahler im Vorzelt.
- Ein Sicherungskasten hält, was er verspricht: Sicherheit!
Auf alle Fälle benötigen Sie einen Sicherungskasten. Die Stromzufuhr muss bei Fehlströmen sofort automatisch abgeschaltet werden. Die Gründe für Fehlströme können durchaus vielfältig sein. Möglicherweise dringt Wasser ins System ein, sei es durch undichte Wände, durch draussen ungeschützt liegende Steckverbindungen oder durch umgekippte Getränke an der Mehrfachsteckerleiste. Denkbar sind auch durch Nagetiere angeknabberte Stromkabel, gequetschte Kabel oder andere Beschädigungen, die an dem Standort auftreten können und im Vorfeld übersehen werden.
- Kabeltrommeln gehören zur Grundausstattung beim Camping. Sehr einfach bringen Sie so den externen Strom in Ihr Reisemobil. Bitte rollen Sie das Wohnwagenkabel immer ganz ab, damit keine Spule entsteht und den Stromfluss stört. Eine Camping-Kabeltrommel verfügt über CEE-Steckverbindungen.
Ein blauer Blitz als ungebetenes Campingabenteuer
Eine wichtige Angewohnheit für Camper sollte es sein, vor dem Losfahren nochmal die wichtigsten Punkte in Gedanken abzufragen: Gas ist abgestellt, Schränke sind verriegelt, der externe Strom ist abgetrennt. Ein leider häufiges Erlebnis, besonders unter Camping-Neulingen, ist der blaue Blitz und der laute Knall beim Losfahren. Die Erkenntnis trifft Sie unmittelbar: Es wurde vergessen, die Stromzufuhr zu trennen und irgendwo ist der Stecker oder das Kabel herausgerissen. Meist kommen Sie mit einem grossen Schrecken und einigen kleineren Reparaturkosten davon.
In den Ferien mit dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen verbringen Sie viel Zeit im Freien an der frischen Luft, sodass Sie abends richtig müde und erschöpft, aber erfüllt sein werden. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich in Ihrer Unterkunft wohlfühlen können. Das Wohnwagen-Stromkabel ist ein unauffälliger aber essenzieller Begleiter beim Camping. Es lohnt sich, das Bordnetz zu durchdenken, um gegebenenfalls Verbesserungen Ihrer Campingqualität zu erreichen.