Laderegler im Wohnwagen und Wohnmobil
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Laderegler im Wohnwagen und Wohnmobil

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Camping bedeutet puristisches Erleben von Wildnis und den Elementen. Allerdings ist künstliches Licht am Abend durchaus komfortabel und ehrlicherweise lässt sich schmutziges Geschirr auch leichter mit warmem Wasser abspülen. Ein Vorteil also, wenn Sie Strom an Bord haben. Doch wie wird der Strom im Camper verteilt? Lesen Sie hier alles Wichtige über Laderegler im Wohnmobil und Wohnwagen.

Komfort oder Standard? Die Stromversorgung im Wohnmobil

Der Wasserhahn surrt auf Knopfdruck und liefert warmes Wasser. Die Lichtleiste beleuchtet Ihre Arbeitsfläche, wenn Sie Lebensmittel zubereiten. Der Camping-Kühlschrank hält die frischen Einkäufe kühl und das Gebläse in der Duschkabine startet, bevor der Dampf die Sicht vernebelt.

Komfort oder Standard Die Stromversorgung im Wohnmobil
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Diese Vorzüge des modernen Lebens haben Sie auch im Wohnmobil. Für den Standard an Wohnqualität benötigen Sie elektrischen Strom. Doch wie funktioniert die Stromversorgung im Wohnmobil?

Das ABC der Stromversorgung im Wohnmobil

Eine Startbatterie gehört in jedes motorisierte Fahrzeug. Der Stromkreis für die Startbatterie ist mit der Lichtmaschine verbunden. Diese nutzt während der Fahrt Energie, um die Batterie wiederaufzuladen, sodass sie beim nächsten Fahrzeugstart wieder volle Leistung bringt. Sowohl im selbst ausgebauten Kastenwagen, im ausgestatteten Wohnmobil als auch im Wohnwagen verfügen Sie über eine Bordbatterie zusätzlich zur Starterbatterie.

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Für alle Funktionen im Wohnbereich braucht es eine Bordbatterie, kleine Verbraucher würden stetig Strom aus der Startbatterie ziehen und am Ende sogar zu einer Tiefenentladung führen, womit die Startbatterie defekt wäre. Weiterhin gibt es im Wohnmobil den 12 Volt Stromkreis, der die Abnehmer bedient, wie zum Beispiel die Wasserpumpe, die Beleuchtung des Innenraums und den Kühlschrank auf 12 Volt-Betrieb.

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Über ein Ladepanel können Sie auch andere Geräte an 12 V Spannung anschliessen, wie das Smartphone, die Fotokamera oder eine Akku-Taschenlampe.

Das Mysterium Wohnbatterie – wofür und wie wird sie gespeist?

Die Wohnbatterie wird auch Bordbatterie genannt und wird normalerweise mit der Lichtmaschine verbunden, damit auch sie wieder geladen wird, wenn ohnehin Energie freigesetzt wird.

Leider schaltet bei vielen moderneren Fahrzeugen die Lichtmaschine ab, wenn die Startbatterie aufgeladen ist.

Zusätzlich können Sie aber auf anderem Wege die Bordbatterie regelmässig nebenbei oder gezielt wieder aufladen:

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  1. Laden über Auto-Lichtmaschine. Dies passiert während der Fahrt, wenn im Schaltkreis so geplant.
  2. Laden über Landstrom: Landstrom wird aus externer Steckdose zugeführt. Der Laderegler sorgt für die Verteilung des Landstroms auf die Verbraucher sowie die Aufladung der Bord- und Startbatterie. Mithilfe des Externstroms gelangt auch ein 230 Volt Stromkreis in das Wohnmobil, welcher dann über Steckdosen auch Stromabnehmer für 230 Volt versorgt, wenn der Externstrom angeschlossen ist. Sie können dann beispielsweise den Wasserkocher, die Kaffeemaschine oder den Haartrockner von Zuhause einstecken und benutzen. Dieses Netz wird durch den Wechselrichter mit Ladegerät versorgt.
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  3. Laden über Camping-Solaranlage: Solarpaneele werden im Schaltkreis integriert. Der Solar-Laderegler kontrolliert die Einspeisung der produzierten Sonnenenergie in die Batterie, sobald die Solarpaneele aktiv sind. Das Laden über Solar sorgt für grosse Unabhängigkeit.
  4. Laden über Stromgenerator oder Brennstoffzelle: Als externe Einspeisungsquelle können mit dem Stromgenerator die Batterien aufgeladen werden, bis sie die gewünschte Spannung erreicht haben. Die Brennstoffzelle betreiben Sie bei Bedarf, also wenn die Batterieladung abgesunken ist. Hierfür ist eine Steuerung der Verteilung des einfliessenden Stroms nötig.

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Der Laderegler im Wohnmobil – Wächter über den Strom und Beschützer der Batterien

Der Laderegler sorgt dafür, dass die Batterien optimal geladen werden. Optimalerweise wird er auf den entsprechenden Batterietyp eingestellt. Das Trennrelais sorgt dafür, dass die Ladung nicht gegenseitig verläuft, sondern dass die Bordbatterie nie aus der Starterbatterie gespeist werden kann. Der Laderegler sorgt auch für den Schutz vor Tiefenentladung.

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Manche Laderegler ermöglichen die direkte Entnahme von Energie aus den Stromquellen. Sie können dann eine Lichtquelle im Wohnmobil betreiben, die von den Sonnenkollektoren auf dem Dach direkt gespeist wird. Der Umweg über die Batterie bewirkt jedoch, dass Sie den Strom, der am Tag produziert wurde, später für künstliches Licht nutzen können.

Laderegler einbauen – genial für volle Sonnenkraft

Der Traum der meisten Camperfreunde ist es, an jedem Ort autark stehen zu können. So brauchen Sie auch bei einem Roadtrip nichts weiter als einen Stellplatz für das Wohnmobil.

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Mithilfe einer Camping-Solaranlage kommen Sie der Unabhängigkeit ein ganzes Stück näher. Beim Laden über Solar empfiehlt sich ein Laderegler im Wohnwagen oder Wohnmobil.

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Der Victron BlueSolar mit MPPT ist ein Gleichspannungswandler, der den Solargenerator an den Akku anpasst, dadurch kann der Ladestrom deutlich höher ausfallen.

Laderegler einbauen – wertvolle Tipps

1. Leistung des Ladereglers berechnen

Der Solar-Laderegler wird anhand der Stromstärke dimensioniert. Die Leistung der Anlage in Watt wird dazu durch die Batteriespannung dividiert. Das Ergebnis ist die notwendige Stromstärke des Ladereglers in Ampere, der für Stromstärken von 5 bis 30 A erhältlich ist. Beachten Sie, dass die Stromstärke immer 10 % höher dimensioniert werden sollte.

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2. Wichtige Frage: Einen Laderegler wo einbauen?

Ein geschickter Einbau sorgt für geringe Entfernungen und minimiert Spannungsverlust. Achten Sie auf maximale Nähe zu den Batterien. Der Ort für den Einbau muss geschickt gewählt werden. Möglich ist ein Fach, das von aussen zugänglich ist.

Manchmal bietet sich der Raum unter dem Fahrersitz an. Beachten Sie die ausreichende Belüftung, wegen der Wärmeentwicklung.

3. Passende Kabelstärke wählen

Beachten Sie die Kabelstärke! Wählen Sie den Kabelquerschnitt lieber dicker als zu dünn, lieber kurz als lang. Die Ladespannung zwischen Generator und Batterie sinkt sehr schnell ab. Diese Energieverschwendung sollten Sie vermeiden, so gut es geht.

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Laderegler im Wohnwagen

Beim Wohnwagen-Gespann sind Start- und Bordbatterie sehr weit voneinander entfernt. Zum 13-poligen Anhängestecker braucht es eine 2polige Verbindung von Startbatterie zum Laderegler. Die Spannung darf hier nicht unter einen bestimmten Wert abfallen, weil dann die Bordbatterie nicht mehr geladen wird. Der Laderegler steuert, dass bei laufendem Motor die Lichtmaschine auch die Bordbatterie lädt. Die Kabelstärke muss etwas grösser gewählt werden.

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Fazit – Der Laderegler tritt als wichtiger Helfer auf

Beachten Sie unsere Tipps für den Einbau oder überlassen Sie diesen einem Fachmann. Haben Sie Ihr Campingfahrzeug einmal gut ausgestattet, versorgt es sich fortan selbstständig optimal mit Strom – für die lange Freude am Komfort in freier Wildbahn.

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