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Wer dem Wohnmobil im Winter eine Auszeit gönnt, scharrt spätestens Anfang März mit den Hufen. Der erste Campingurlaub ist jetzt zum Greifen nahe, bei dem man nichts vermissen möchte. Mit unseren Tipps für die Grundausstattung vergessen Einsteiger nichts Wichtiges, während die Vorbereitungen mit der individuellen Camper-Checkliste schneller von der Hand gehen.
Eher amüsant als hilfreich – fertige Checklisten
Jeder Mensch ist einzigartig und demnach auch jeder Campingfan. Trotzdem präsentieren fast alle Magazine, Blogs und Shops eine Checkliste für die Grundausstattung im Wohnmobil. Wer darin stöbert, muss oft schmunzeln. An den empfohlenen Must-haves lassen sich die Campinggewohnheiten und Lebensphilosophien der Verfasser ablesen.
Hier landen Daunenjacke und Merino-Unterwäsche auf den ersten beiden Plätzen, während die Badehose zu Hause bleibt. Dort genügen Sandalen und Sommershorts, die neben den vier Sonnencreme-Flaschen im Wohnmobil landen.
Kulinarisch hält eine Camper-Checkliste die Gummibärchen, Hot-Dog-Brötchen, Dosenwürstchen und Kuchenbackmischung für unverzichtbar. Damit könnte der Ernährungsbewusste wenig anfangen, für den laut Checkliste mehrere Packungen Haferflocken, Couscous und Quinoa zur Lebensmittel-Grundausstattung zählen.
Satte 20 Positionen beziehen sich bei der anderen Packliste auf die Diebstahlsicherung des Wohnmobils, während es der nächste Campingfan romantisch mag. Lichterketten, Kerzen, Petroleumlampen und umfangreiche Utensilien fürs Picknick rangieren ganz oben in den Charts, unterdessen bleibt die Sicherheit komplett unberücksichtigt. Vielleicht auch, weil der Camper ohnehin nur grosse Plätze mit nächtlicher Security anfährt.
Die Quintessenz: Wenn die Tipps nicht zufällig von einem Seelenverwandten stammen, kann man die Verwendung der Camping-Checkliste abhaken. Damit würden die eigenen Bedürfnisse bei der Grundausstattung vielfach unter den Tisch fallen. Alternativ müsste die Packliste so aufwendig angepasst werden, dass sie eher Zeit raubt als spart.
Kleine Dinge, die irgendwann ihren grossen Auftritt haben
Das Fahrzeug wurde frisch gekauft und steht völlig leer auf dem Hof. Jetzt gilt es, erstmals für die Grundausstattung im Wohnmobil zu sorgen. Einerseits darf man davon ausgehen, dass dabei niemand das Offensichtliche vergessen würde – zum Beispiel wärmende Schlafutensilien. Andererseits landet man bei der Campingtour selten fern ab von jeglicher Zivilisation. Das Spülmittel wird sich somit finden, falls es trotz Camper-Checkliste zu Hause vergessen wurde.
Vor der ersten Tour ist es wichtig, dass man an die Grundversorgung denkt. Die Gasflasche fürs Kochen, Verbrauchsmaterialien für den Camping-Toiletten-Betrieb, Anschlusskabel für die Stromversorgung und Trinkwasser sind dafür gute Beispiele.
Da sich die Gedanken schon um die tollen Urlaubserlebnisse drehen, vergessen Einsteiger bei der Grundausstattung oft das Unspektakuläre oder Pragmatische. Unabhängig von den Reiseplänen und Gewohnheiten freut man sich eines Tages über alles, was auf dieser Einsteiger-Campen-Checkliste steht:
- Abschleppseil
- Abfallbeutel
- Besen und Schaufel
- Desinfektionsspray
- Eimer
- Erste-Hilfe-Set
- Faltkanister
- Feuerlöscher / Feuerlöschdecke
- Flaschenöffner
- Gasmelder
- Gedruckter Strassenatlas Europa
- Gedruckter Camping- und Stellplatzatlas
- Gummihammer
- Gummihandschuhe
- Haltbare Fertiggerichte
- Haltbare Getränke
- Haushaltsgummis
- Kabelbinder
- Kabeltrommel
- Kartenspiele/ Brettspiele
- Kerzen
- Korkenzieher
- Multifunktionsschnur
- Notizblock und Stift
- Outdoor-Decke (Strand, Picknick, Pannen)
- Panzerband
- Rauchmelder
- Reise-Nähzeug
- Reise-Medikamenten-Set aus der Apotheke
- USB-Ladegerät fürs Fahrzeug-Cockpit
- Schere
- Spül-/Waschschüssel
- Thermoskann
- Streichhölzer
- Taschenlampe
- Toilettenpapier
- Wäscheleine
- Werkzeugset
- Wiederverwendbare Zip-Gefrier-/Plastikbeutel
- Wohnwagen: Auffahrkeile, Unterlegplatten oder Holzbretter
Wohnmobil mit individueller Checkliste einrichten
Im kompakten Camper-Van ohne Bad und Stromanschluss benötigt man logischerweise ein anderes Equipment als im stattlichen Wohnmobil, das mit dem Tiny-House konkurrieren kann. Manche Campingfans schwören auf Minimalismus, Improvisation und Experimentierfreude. Andere Menschen mögen es, wenn sie durch die lückenlose Komfortausstattung während des Urlaubs ihren alltäglichen, vergnüglichen und kulinarischen Gewohnheiten treu bleiben können.
Es ist deshalb sinnvoll, für die erste Grundausstattung im Wohnmobil eine eigene Camping-Checkliste zusammenzustellen. Am besten arbeitet man dabei folgende Rubriken ab, soweit sie für die persönlichen Pläne relevant sind:
- Gasversorgung (Gasflaschen, Anschlüsse)
- Stromversorgung (Landstromanschlüsse, Powerstation…)
- Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (Kanister, Schläuche, Wasserhahnanschlüsse)
- Essen kochen und auftischen (Töpfe, Geschirr, Besteck…)
- Evergreens der Kleidung (Regenjacken, Badelatschen…)
- Grundnahrungsmittel (Gewürze, Essig, Öl…)
- Körperpflege an Bord und/oder in Sanitäranlagen (Bürste, Handtuch, Seife etc.)
- Reinlichkeit (Waschmittel, Geschirrtücher, Utensilien für Bordtoilette…)
- Entertainment (Internet, TV-/Sat-Zubehör, Radio…)
- Nachtruhe (Decken, Kissen, Bettwäsche…)
- Reiseorganisation (Navi, Camping-App…)
- Lifestyle im Freien und/oder Vorzelt (Campingstühle, Grill, Hängematte…)
- Freizeit vor Ort (Sandspielzeug, Bücher, Trekking-Schuhe, Regenschirm…)
- Pannenhilfe und Sicherheit (Diebstahlschloss, Warnweste…)
- Sonstiges / Persönliches (Lesebrille, Kuscheltier…)
Grossartig ist die Wettervorhersage fürs Wochenende. Spontan wird deshalb ein Kurztrip zum Gardasee beschlossen, der schon eine halbe Stunde nach dem Entschluss startet. Wenn man sein Wohnmobil derart flexibel nutzen möchte, gilt: Je mehr von der Camper-Checkliste immer an Bord bleibt, umso besser. Standard-Ladegeräte können immer in der Schublade ruhen. Gleiches gilt für die Ersatzlesebrille und den Teddybär, der stets die Familienreisen begleitet. Gasflaschen, Kerzen oder Zucker: Bei Verbrauchsmaterialien ist es eine clevere Strategie, sie direkt nach der Rückkehr wieder aufzufüllen. In diesem Moment hat man alle Ausstattungslücken im Kopf, die einige Wochen später bei einem Kontrollgang erst wieder aufgespürt werden müssten.
Camping-Checkliste fürs Allgemeine + Packliste fürs Spezielle
Sobald die universelle und persönliche Grundausstattung einsortiert ist, kann man sich von der ersten Camping-Checkliste trennen. Denn alle vermerkten Utensilien bleiben dauerhaft an Bord, um sich den Reisestart zu erleichtern. Damit er sich noch einfacher gestaltet, ruht eine individuelle Packliste auf dem Computer, die vor jedem Urlaub flink ausgedruckt wird. Sie ruft Dokumente wie den Impfausweis ins Gedächtnis. Darauf finden sich Dinge des alltäglichen Bedarfs, für die Medikamente und Smartphones gelungene Beispiele wären. Grundsätzlich bündelt diese Packliste alle Gegenstände, die man bei jeder Campingtour mitnehmen würde. Im Idealfall erinnert sie auch an Organisatorisches, das vor keiner Abreise vergessen werden sollte – zum Beispiel: Ersatzschlüssel bei der Nachbarin hinterlegen.

Ergänzend fertigt man für das Campen eine Checkliste an, die sich auf die konkrete Reise bezieht. Sie berücksichtigt spezielle Kleidung und Kosmetik für die Destination, zusätzliche Dokumente wie ein Visum oder Lieblingslebensmittel, die am Urlaubsort voraussichtlich nicht erhältlich sind. Vermerkt werden auf der Checkliste für den Urlaub auch besondere Vorbereitungen rund ums Wohnmobil: Funktioniert die Heizung fürs Wintercamping noch? Ist das Vorzelt noch intakt, dass seit Jahren nicht genutzt wurde? Fehlt vielleicht Zubehör für den Ski-Transport auf dem Dachträger? Wer derartige Feinheiten frühzeitig checkt, startet stressfrei in den Urlaub und campiert ohne Komplikationen.